Plattenkritik

The Dreadnoughts - Legends Never Die

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Release Date: 10.06.2011
Datum Review: 14.07.2011

The Dreadnoughts - Legends Never Die

 

 

15 Stunden. Für die einen ist das ein DVD-Marathon oder ein Flug in den Urlaub. Die DREADNOUGHTS aus Kanada nahmen in diesem Zeitfenster lieber ihr Debütalbum auf, welches dieser Tage etwas lieblos überholt von Destiny Records auf den deutschen Markt geworfen wird (Bis dato nur auf Shows oder per Import erhältlich). Dass irischgetränkte Piratenhymnen nach vier Jahren weder gealtert noch verschimmelt sind, kaufe man „Legends Never Die“ jedoch bitte blind links ab.

„Polka´s Not Dead“ hieß es Ende 2010 – und aus Vancouver tanzte und gröhlte man sich schlagartig durch die Welt. Das konnten The Dread Pirate Druzil, The Stupid Swedish Bastard und Co. aber auch schon geraumer Zeit, so wie „Fire Marshall Willy“ mit großartigem Kneipenakkordeon oder „Old Maui“ in bester Folkcore-Manier beweisen. Das Re-Release ist musikalisch also gerechtfertigt, wenn auch nur knapp überdurchschnittlich - jedoch wirken das einfallslose, schwarzweiße Booklet und das pixelige Cover so sehr DIY, dass man denkt, man würde ein Spasspunk-Demo auf einer Juze-Show erwerben. Hat sich der Silberling dann erstmal im Player verirrt, reissen die Offbeats aus „Leonard Cohen“ oder die dramatischen (Instrumental-)Parts bei „A Rambler´s Life“ glücklicherweise den Großteil der Scheuklappen ein – und das Sixpack vom Kiosk gleich mit auf. Feiern und trinken wollen die DREADNOUGHTS, warum nicht eine Band gründen, die nach Beidem klingt. Zeigt „Polka´s Not Dead“ mittlerweile eine sauberere Ader von Produktionsseite her, so kann „Legends Never Die“ für ein Debüt auch schon volle Fahrt voraus und mit gelegentlicher Hit-Breitseite nebenher segeln, ohne hohe Wellen oder die massiven Tiefen der Irish/Pirate/Saufpunk-Meere fürchten zu müssen.
Rauh und roh klingt „Sons Of Murphy“, den traditionellen Seemannschor bietet „Roll The Woodpile Down“. Neu oder spektakulär ist das musikalische Format nicht, verspricht allerdings auch zurückgelehnte Gelassenheit statt überheblicher Detailrevolution. Hätte man sich doch neben 15 Stunden „Recording, Mixing und Drinking“ auch noch 15 Minuten mehr für´s Artwork Zeit gelassen - es wäre vielleicht noch ein Punkt mehr bei rum gekommen...


Trackliste :

01 - Old Maui
02 - Katie, Bar The Door
03 - Fire Marshall Willy
04 - Antarctica
05 - Leonard Cohen
06 - Mary The One-Eyed Prostitute Who Fought...
07 - A Rambler's Life
08 - Sons Of Murphy
09 - Elizabeth
10 - Roll The Woodpile Down
11 - The Dreadnought

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.