Plattenkritik

The Effort - Wartime Citizens

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Release Date: 06.08.2010
Datum Review: 25.12.2010

The Effort - Wartime Citizens

 

 

Den schmalen Grat zwischen stumpfem Hass und konstruktiver, meist auch angebrachter, Kritik können nicht viele Bands sachlich begehen. Zu oft artet das besungene in Hasstiraden aus, mutet beliebig an und irgendwie auch von Polemik durchzogen. Bostons Straight Edge Institution THE EFFORT veröffentlicht mit „Wartime Citizens“ ein Album, dass gängigen Fallen entgeht und zeigt, dass diese Band sich Gedanken macht. Einer muss ja.

Und dabei war man doch reichlich angespannt. Die „Demo Sessions“ 7“ war durchaus nicht das, was man unbedingt erwartet hätte. Die Stimme von Sänger Tony klang irgendwie kaputt und zerrissen, die Melodien dabei irgendwie aus dem Zusammenhang gerissen und der Gesamteindruck war eher enttäuschend. Es schien, als würde das nach hinten losgehen. Aber nicht so auf „Wartime Citizens“. THE EFFORT sind hier deutlich melodischer unterwegs, auch hat man das Tempo stellenweise ein wenig gedrosselt um im nächsten Moment wieder druckvoll nach vorn zu gehen. Dabei ist erwähnte Melodik so gekonnt eingesetzt, dass entgegen der 7“ Songs, eine gewisse Eingängigkeit entsteht und so auch die Texte im Kopf bleiben. „Wartime Citizens“ wirkt somit ausgereifter und kompletter, wenn auch wesentlich kritikfähiger. THE EFFORT prangern auch hier vieles an. Gott, Tierrechte, die Welt und überhaupt alles, was sie nervt. Das klingt aber nie nach dieser 08/15 Wut, sondern durchdacht, persönlich und intim, wie beispielsweise das grandiose Titelstück beweist. Zwar wartet man vergebens auf Hymnen a la „And To Think“ oder „Black Sheep“, trotzdem weiß „Wartime Citizens“ vollends zu überzeugen. Weil es eben Köpfchen hat und diese packende, mehrfach erwähnte, Melodik. Ziemlich groß, dieses Teil.

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Raphael

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