Mit Elementary schmeißen THE END ihr neues Album auf den Markt und im Vergleich zu Within Dividia, das bereits von Kritikern und Fans frenetisch gefeiert wurde, wird dieses Machwerk definitiv Begeisterungsstürme auslösen.
Bereits mit dem ersten Song Dangerous stellen sie dies unter Beweis. Sie sind musikalisch gefährlich, denn in den ersten 6 Minuten von Elementary, spielen sie bereits die meisten Majoracts an die Wand. DIE Definition von MathCore! Viele vergleichen sie mit TOOL oder Bands wie DILLINGER E.P., aber THE END sind doch so viel anders, als ihre hörbaren Einflüsse.
Sie vereinen den anspruchsvollen, labyrinthhaften Aspekt extremer Songstrukturen mit nachvollziehbarer Komplexität. Trotzdem verliert man den roten Faden nicht, wenn man sich auf diese 41 Minuten dauernde Reise in sphärische Abgründe begibt. Man muss ihn aber dennoch mit jedem neuen Song angestrengt festhalten, denn sonst geht man in den Stücken von THE END verloren. Jeder Song ist wie ein neues Kapitel in einem Buch. Es knüpft an die vorherigen an, legt die Weichen für die noch folgenden, ist aber innerlich different gestrickt und doch schlüssig. Wir springen während Elementary quasi vom retardierenden Moment zurück zur Peripetie und wieder vorwärts, heftig schlingernd in die Arme der Katastrophe.
The Never Aftermath ist so ein Song, der vermutlich so manch einen Hörer diverse Parallelen zu POISON THE WELL oder eben TOOL, möglicherweise auch zu so manch einer experimentellen Rock, herstellen lässt. Hat man diesen Wechsel der Kräfte erst einmal halbwegs verkraftet, so legt Animal mit einem Niosecore-Blastbeat die Einleitung für The MOth And I, der eine Power Ballade sondergleichen ist und nicht nur lyrisch, sondern auch klanglich den verzagten, verwirrten Geisteszustand des Protagonisten darstellt.
Ebenso ergeht es dem Hörer auch bei den folgenden Songs. Ist Throwing Stones wieder ein Song der an oben oft genannte, durchwachsene Band um Maynard James Keenan und BJÖRK erinnert, so ist der letzte Song In Distress eine pervertierte Sublimierung eines Funk-Rythmusses, der in ein Doublebass-Gewitter ausbricht und letzten Endes Elementary auf dem Gipfel kreativer Machenschafften eruptieren lässt. Dazwischen liegen Atmosphäre und Wahnsinn. Ein sehr gelungenes Album, wenn auch nicht für simple Geister geschaffen. Für mich eine der besten Bands der Math-Kategorie.
Tracklist
1. Dangerous
2. The Never Ever Aftermath
3. Animal
4. The Moth And I
5. Throwing Stones
6. My Abyss
7. Awake?
8. A Fell Wind
9. In Distress
10. And always...