Damals. #Seufz#. Die pubertären Bengels versuchten, sich selbst zu befriedigen (oral versteht sich) und soffen, feteten oder hatten Spaß. Das Fernsehen lieferte noch keine 24 Stunden Dröhnung und der HSV war noch eine Spitzenmannschaft. Die von angehimmelten Kumpels ausgeliehenen Videos lauteten auf „Missing In Action“, „American Fighter“ oder „Tanz Der Teufel“. Daher ist eine große Affinität zu THE EVIL DEAD gegeben, denn lustiger UND gut gemachter Horror war und ist eine Seltenheit, zumal dieser auch noch eine gehörige Portion Nostalgie im Namen trägt. Denn damals war die Musik oft dreckig und nicht angepasst, es wurde nicht auf Bekanntheitsgrad, soziale Netzwerke oder Media Control geschielt sondern einfach gezockt. Die Argentinier haben das geatmet und servieren einen frischen, Dreck fressenden NWOBHM mit Hang zum (südamerikanisch spezifischem) Black/Thrash. Und sie sind wild, roh und vor allem frech. Handwerklich top bieten sie über acht Songs eine Melange aus fulminanten Riffs, kauzigen Vocals und einer atemberaubenden Spielfreude, die immer wieder ein wenig über die Strenge schlägt und den berühmt berüchtigten roten Faden vermissen lässt. Damit gehen sie nicht ganz so in geordneten Bahnen wie vergleichbare Truppen (SKELETONWITCH, KVELERTAK), sondern schießen immer wieder über das Ziel des Erträglichen hinaus. Aber vielleicht ist es genau das, was neben der klassisch gehaltenen Retro-Produktion so ungemein erfrischend ist, zumal sich „Pronounced The Evil Dead“ immer wieder selbst zum anhören einlädt. Anchecken, abgehen und vielleicht klappt es ja dann endlich mit der oben erwähnten Art der Befriedigung. Yeah!
Tracklist:
1. Graverobbin
2. Perfect Day (In Planet Hell)
3. Dead By Dawn
4. What If You Die
5. Electric Evil Revival
6. Piratefest
7. The Blood Monster
8. Bootleggers