Plattenkritik

The Fall Of Troy - In The Unlikely Event

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Release Date: 06.10.2009
Datum Review: 28.10.2009

The Fall Of Troy - In The Unlikely Event

 

 

Sind THE FALL OF TROY dieser Tage nur noch ein Schatten ihrer selbst, oder weshalb stellt das Artwork den Bandnamen als Schatten dar? Die Fans vom Debut und von “Doppelgänger” mögen das bejahen, zeigt man sich auf IN THE UNLIKELY EVENT doch um einiges mehr discotauglich als auf dem ohnehin schon massenkompatibleren “Manipulator”. Sind nun also die alten THE FALL OF TROY Geschichte?

Das kann nicht eindeutig gesagt werden. Die Stimme ist zwar ruhiger und man übt sich mit durchaus überzeugenden Resultaten im Gesang, dennoch bleibt die Gitarrenarbeit unverkennbar und ist sogar wieder ein ganzes Stück näher an Album 1 und 2 orientiert. Geschrien wird aber kaum noch im Vergleich zu früher. Das heisst nicht, dass es komplett fehlt, es wird nur gewählter eingesetzt.
Jedoch, Track 2 “Straight-Jacket Keelhauled”, nach dem typischen THE FALL OF TROY Opener “Panic Attack!”, ist als einziger Song komplett in der alten Hektik durchgeschrien und könnte sogar vom “Doppelgänger” Album stammen und zumindest teilweise setzen sich die Screams ähnlich intensiv im nachfolgenden Track “Battleship Graveyard” fort. Selbiger Song lässt schon die großen und guten Melodien einmarschieren, die unter anderem bei dem nächsten Track “A Classic Case Of Transference” und beim offenbar in weiser Voraussicht als “Single” betitelten und abermals nachfolgenden Track ihren Höhepunkt finden.
War die Reihenfolge der Hits so dicht nacheinander geplant? Es scheint so, denn auch der nächste Track ist nicht frei von Potenzial. Der neunte Track “Nobody's Perfect” beginnt typisch, ändert aber in der zweiten Hälfte den Kurs in Richtung schleppend und atmosphärisch. Ein sehr gutes Beispiel für die Songvielfalt, die auf dem Album vertreten ist. Mit “Webs” legt die Band eine sehr atmosphärische, ruhige Ballade vor, ihr radiofreundlichstes Stück bisher.
THE FALL OF TROY haben mit ihrem neuen Album alles richtig gemacht und starke sowie catchy Songs für ein überwiegend neues Publikum geschrieben. Aber auch ihre alten Fans wurden nicht enttäuscht, denn die Wurzeln der Band sind immer noch klar erkennbar, auch wenn sie das Ungestüme fast vollständig gegen die Massenkompatibilität eingetauscht hat und auch wenn sich zuweilen große Melodien mit der Indie-Disco paaren. Von Austauschbarkeit kann hier allerdings nicht gesprochen werden. Dafür gibt es zu viel Trademarks die immer und immer wieder auf das Talent der Band weisen und ihren Status weiterhin festigen.
Wenn er denn jemals locker war.

Tracklist:
01. Panic Attack!
02. Straight-Jacket Keelhauled
03. Battleship Graveyard
04. A Classic Case Of Transference
05. Single
06. Empty The Clip, The King Has Been Slain, Long Live The Queen
07. People And Their Lives
08. Dirty Pillow Talk
09. Nobody's Perfect
10. Webs
11. Walk Of Fame
12. Nature Vs. Nurture

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Ian

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