New York ist im Moment mal wieder ganz groß im Kommen. Brooklyn fast schon ein Garant für spannende, neue Bands und Wohnort der Indie-Boheme, und aller, die es sein wollen. Kein Wunder treiben sich doch derzeit Lichtgestalten der Marke TV ON THE RADIO, WE ARE SCIENTISTS, SONIC YOUTH und noch ein Haufen mehr in den Clubs des Großstadt-Molochs herum.
Irgendwo in diesem Spannungsfeld bewegen sich auch THE FLESH. Nach Kollaborationen mit THE JAI-ALAI-SAVANT und einem gut aufgenommenen Debüt, hier also das Zweitwerk. Und was soll man sagen, irgendwie hört sich das ein wenig wie eine (mäßige) B-Seiten Kollektion der britischen LONG BLONDES an. Und das liegt nicht nur an Sängerin/Keyboarderin Gabrielle Zappia, die ebenfalls relativ tief ins Mikro singt, es sind vielmehr die ähnlichen Einflüssen: BLONDIE, PRETENDERS, New Wave, Disco-Punk, Frisuren, ja ja, der PR-Text erklärt es schon ganz richtig. Die 11 Songs pendeln somit zwischen eingängigen Rocknummern („Loyale“ – meine Güte, wer war denn wirklich früher da? THE FLESH oder die LONG BLONDES?) und wohl „reif“ klingen sollenden Songs mit (Synthie)Orchester-Begleitung („Justice“). Mehr als solide ist das nicht, dafür hat dann die Konkurrenz aus Sheffield einfach die besseren Frisuren, und die elektrisierenderen Melodien.
Und woran liegt das eigentlich, dass Titeltrack „Fire Tower“ (der auch irgendwie verdächtig nach „Justice“ klingt – vielleicht sind das nur diese auf Klassik getrimmten Synthie-Geigen) so unverschämt BILLY TALENTs „Fallen Leaves“ in Erinnerung ruft? Dem NME gefiel’s. Mir fehlt das gewisse Etwas. Langsam ist nämlich auch gut mit dem Neo-New-Wave.
Tracks:
1. The Truant
2. The Cradle, The Brothel And The Bible School
3. Fire Tower
4. World To Come
5. In Paradise
6. Compulsion
7. Justice
8. Loyale
9. Morning Sickness
10. Hydra And Hercules
11. Cross The Ocean