Seit 1997 sind die Generatoren dabei. Zuvor spielte man sich schon unter dem Namen "Schleprock" auf die Clip-Rotation bei MTV und teilte sich mit Bands wie Rancid und Green Day die Bühne. Hier wird gearbeitet! Diese Herren haben mehr als die Bierkiste hinter der Bühne im Auge! Die Tour ist keine Party, die Tour ist Schicht. Pünktliche Ab-rockung stehen auf dem Programm, und jede Location wird nach ihrer planmässigen Erspielung sorgfältig vom Kalender-Roadie durchgestrichen. Das muss ja alles für den Buchhalter festgehalten werden. Gediegenen Stadionpunk liefern die Generatoren ab. Wohlwollend darf man dies "klassisch" nennen. Es mag auch Leute geben, die den "Winter der Unzufriedenheit" als geradlinig bezeichnen. Doch da stellt sich die Frage, was an geraden Linien so interessant sein soll. Die Generators erinnern in schlimmer Weise daran, dass das Musikgeschäft letzten Endes auch nur unterhaltungsindustrielle Konsumkultur ist. Jedes erfahrungsreiche Jahr ihrer Geschichte klingt in jedem Song durch, was ja schön sein mag. Alles perfekte Dreiminüter ohne viel dran: mal uptempo und mal so mittel und dann wieder einen zacken schneller. Sicher, sauber und bequem, die Generators ich nur nehm'. Weil sie so ehrlich arbeiten, will man ihnen fast gönnen, eine Halb-Ballade zu schreiben, die zum OneHitWonder im Mainstream-Radio reicht und zumindest dafür sorgt, dass die Zweizimmereigentumswohnung im Vorort von L.A. abbezahlt wird. Wer Bad Religion mag, Green Day nicht verachtet und ansonsten immer 100% richtig unauffällige Biertrinkmusik für den entspannten Endzwanziger kaufen will, dem sei ein Reinhören empfohlen. Weder den Sexwut-Viervierteltakt von Danko Jones noch den blanken Irrsinn mit abgerissener Handbremse von Mad Sin findet man hier bei den Generatoren. Im Midtempo Bereich sind Social Distortion einfach unschlagbar und da will man sich auch nicht mit Kopien zufriedengeben. Kann man schade finden, muss man aber nicht. Drei von Zehn Punkten und alles Gute.