THE HEARTBREAK MOTEL sind eine dieser grandiosen Bands, die Live die absolute Bombe zünden und das Publikum mit herabgelassener Kinnlade zurücklassen, jedoch diese Energien nicht auf den Tonträger ihrer Wahl bannen können. "Handguns Make The Most Love" ist das dritte Album der Ruhrpott Jungs und leider kann man auch dieses Mal dem JR EWING Syndrom nicht vollends entkommen.
Fernab aufgedunsener Hochglanzproduktionen durchbrechen THE HEARTBREAK MOTEL die kurze Stille vor dem Start einer CD mit scheppernden Gitarren und rotziger Lässigkeit, die ihnen die Sympathie der Zuhörerschaft sichert. Knallender Rock’n’Roll trifft auf die Punk Roots der Bandmitglieder, wird durch einen ordentlichen Schuss Hardcore aufgekocht um anschließend durch eine melodische Komponente abgeschreckt zu werden. Frontmann Michael zeigt sich gesanglich vielseitig, singt, schreit und shoutet was das Zeug hält und lässt einen die besagten Live Qualitäten zumindest ansatzweise erahnen. Ein Opener wie "White doves & lollipop virgins" ist der rotzige Appell an das Tanzbein und könnte glatt in der alternativen Disco deiner Wahl für Furore sorgen. "Black Widow" fällt deutlich melodiöser sowie mit leichtem Emo-Einschlag aus und geht dennoch ins Ohr. Besagte gute Songs befinden sich jedoch in der Gesellschaft, des gesichtslosen Mittelmaßes, welches leider nicht aus der Masse sticht. Bestimmt rockt das komplette Material Live mal wieder wie Sau, aber auf CD bleibt das Gesamtresultat arschtretend ordentlich.
Tracklist:
1. White doves & lollipop virgins
2. Zero sleep - death supreme
3. Pills and thrills
4. The intentional strangers
5. Handguns make the most love
6. Flight of the nephilim
7. Morphine nights & silhouette dreams
8. Black widow
9. Most difficult letter
10. Hellbound
11. Wrong train
12. Ride of the nephilim