"Sam´s Town" ist der Name eines Casinos, das direkt am Eingang von Las Vegas, der Heimat von THE KILLERS, liegt. Man befindet sich also fast zu Hause oder fast am Ziel, wenn "Sam´s Town" erreicht wird und genau dies haben Brandon Flowers und Co laut eigener Aussage mit ihrem zweiten Album erreicht. Nur fast am Ziel zu sein ist eine gute Sache, denn es beweist, dass sich die Musiker auch weiterhin nicht auf ihrem Erfolg ausruhen werden, und Erfolg hatten sie mit ihrem Debüt Longplayer "Hot Fuss" reichlich. Trotzdem waren die Pressestimmen bei weitem nicht einheitlich. Wurden THE KILLERS mancherorts als die nächste Brit-Sensation aus den USA gefeiert, sprachen andere von Überbewertung und unbegründetem Hype.
Von der Presse hält Flowers zwar nicht so viel, dennoch möchte er und seine Kollegen zeigen, dass der Erfolg nicht unbegründet ist. Entsprechen pompös und glamourös sind die 12 Tracks des neuen Longplayers auch inszeniert. Den Britstempel versucht man ein wenig abzustreifen vermag dies jedoch nur im Ansatz. Dafür setzt man umso verstärkter auf auf 80er Jahre Flair und Pathos, der RocknRoll des Vorgängers wurde stark dem Mainstream angenährt und orchestral untermalt. Eine erste Single wie "When You Were Young" zeigt deutlich die neue Marschrichtung auf und setzt diese tanzbar und mit einem gehörigen Popappeal um. Leider haben nicht alle Songs der Scheibe diese Klasse, obwohl "For Reasons Unknown" wesentlich düsterer aus der Masse heraussticht und definitiv ein Highlight der Scheibe darstellt. Beim eröffnenden und zweifelsohne gutem Titeltrack muss man dann doch an die Kollegen von Franz Ferdinand denken. Ansonsten rutscht das Album bei all den frischen jungen Bands, die gerade aufs Parkett drängen ein wenig ins Mittelmaß ab. "Sam´s Town" ist sicherlich ein ordentliches Album, dem eigenen Ziel sollte man hiermit jedoch nicht gerade nähergekommen sein.
Tracks:
1. Sam's Town
2. Enterlude
3. When You Were Young
4. Bling (Confessions of a King)
5. For Reasons Unknown
6. Read My Mind
7. Uncle Johnny
8. Bones
9. My List
10. This River Is Wild
11. Why Do I Keep Counting
12. Exitlude