Die noisigste Heuschreckenplage aller Zeiten kommt diesen März mal wieder über die ahnungslose Musikgemeinde um sie mit offenen Mündern und verstörten Blicken zu hinterlassen. Nach ihrem grandiosen "Plague Soundscapes" haben THE LOCUST es doch glatt geschafft mich mit "Safety Second, Body Last" vollkommen zu überraschen. 2 Tracks in 10 Minuten, düstere, atmosphärische Passagen und ungewohnt strukturiertes Material.
Mit "New Erections" haben THE LOCUST zumindest was die Länge der Songs betrifft wieder verstärktes Einsehen mit den Nerven der Zuhörerschafft. Gewohnt arty, durchgedreht und chaotisch geht man mit wildem Elektrogezirpe in die Vollen und beginnt den strapaziösen Ritt auf den Nerven der Zuhörerschafft. Neben den gewohnten, hellen Screams greift man bei "New Erections" auf das düstere slow-mo Material mit tiefen, gequälten Shouts zurück. Die Zeiten der wilden Einminüter sind scheinbar wirklich passé aber THE LOCUST beweisen eindruckvoll, dass ihr noisiges Treiben trotz vorhandener Strukturen keinerlei Kompromisse bedarf. Auch nach 13 Jahren THE LOCUST sind Justin Pearson ein schillernder Lichtblick in der sich beständig wandelnden Musikwelt. Wer schon die letzte EP der Band mochte wird begeistert sein.
Obwohl "New Erections" einmal mehr ein großes Album geworden ist, geht doch nichts über eine Live Auftritt der vollkommen kostümierten THE LOCUST.
Tracks:
1. "AOTKPTA" - 3:03
2. "We Have Reached an Official Verdict: Nobody Gives a Shit" - 1:22
3. "The Unwilling... Led by the Unqualified... Doing the Unnecessary... For the Ungrateful" - 3:55
4. "One Manometer Away from Mutually Assured Relocation" - 1:33
5. "Full Frontal Obscurity" - 1:50
6. "Scavenger, Invader" - 1:17
7. "Hot Tubs Full of Brand New Fuel" - 2:02
8. "God Wants Us All to Work in Factories" - 2:01
9. "Book of Bot" - 4:31
10. "Slum Service (Served on the Sly)" - 0:57
11. "Tower of Mammal" - 1:10