Plattenkritik

The Raw Deals - Raw Society

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Release Date: 08.10.2010
Datum Review: 29.11.2010

The Raw Deals - Raw Society

 

 

Recht haben sie, die 5 Bayern von THE RAW DEALS. Denn gleich doppelt gemoppelt verwenden sie den Terminus „raw“ und treffen somit ins Schwarze (obgleich „raw deal“ ja eine andere Bedeutung hat...): Roh und rauh klingt der Nachfolge-Output zu „Pressure To Conform“ der jungen Musiker um Schreihals Gra. Im Süden Deutschlands braute man 11 Songs zwischen lautem Hardcore der alten Schule und 1,2,3,4-Punk zusammen, die allesamt durchaus Energie, aber doch wenig Volumen, Feuer oder Exklusivität in der Hinterhand haben.

„Accessary“ oder „Deep Breath“ - beinahe wie ein D-Zug ohne Zielbahnhof rauschen die Tracks auf „Raw Society“ vorbei und durch – und somit aus dem Gehörgang. Die direkten Gitarren gepaart mit Vocals, die an frühen Agnostic Front oder teils mit grob gesprochenen Lyrics an den Gorilla Biscuits festhalten mögen, klingen doch zu brav, zu vorhersehbar und durchschnittlich. Mit Verlaub erinnert das Album an jene Tage, an denen sich lokale Helden im Juze den Hintern blutig rockten und jeder der anwesenden Kumpels im besten Falle gleich mit 2 Alben nach Hause ging, da die Band der eigenen besten Freunde eben der heißeste Scheiß war, jeden Support verdiente – und noch viel Dickes von sich hören lassen würde.

Das 2010er Werk der RAW DEALS lässt sich mit seinen gerade Mal 24 Minuten zwar durchaus nett anhören, aber hinterlässt als Spur höchstens eine verschwommene, nostalgische Ader, die im Plattenregal ca. der Stufe „unten hinten links drunter“ zugeordnet werden würde. Schade, so vielversprechend wie Cover und Präsenz auch wirken mögen – 2 mal „raw“ ist hier mindestens einmal „raw“ zuviel...
Tracklist:

1. Face Of Fate
2. Accessary
3. Resolution
4. Orwell 09
5. Deep Breath
6. I Fuckin' Raise
7. Scene Preacher
8. Turncoats
9. Suck It
10. Anti-Social
11. Dialog

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.