Plattenkritik

The Red Chord - Pray For Eyes

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 20.07.2007
Datum Review: 28.06.2007

The Red Chord - Pray For Eyes

 

 

Da wo Grindcore drauf steht, muss nicht zwangsläufig auch Grindcore drin sein. Genau das stellen die 5 Jungs um Sänger Guy Kozowyk auf ihrem dritten Studioalbum erneut eindrucksvoll unter Beweis. Daher sollten auch dem Grindcore eher abgeneigte Hörer dem neusten Werk von THE RED CHORD ein Gehör schenken.
Der Nachfolger zum 2005 erschienenen Album „Clients“ präsentiert sich dabei als wahres Death-Metal-Biest, das die nächsten gut 45 Minuten mit Sicherheit nicht ruhig bleiben wird. Das verspricht nicht nur der – wenn auch kurze - Opener „Film Critiques And Militia Men“. Natürlich ist das Hauptfundament weiterhin brachialer Grindcore, gestützt durch ultraschnelle Double-Bass-Salven von Drummer Brad Fickeisen. Unterlegt werden die Songs dabei durch Kozowyk’s grunzende Gesangsparts, die sich aber auch an einigen Stellen zu einem cleanen Shouting entwickeln. Jedoch schaffen es die Jungs, das Fundament soweit auszubauen, das es auch Death Metal- und Hardcore-Etagen in den Bauplan gefunden haben. Hierfür sorgen die beiden Herren Mike McKenzie und Kevin Rampelberg an den Gitarren, die dem Werk mit den teils bissigen und teils atmosphärisch angehauchten Riffs die nötige Tiefe geben. Die große Abwechslung darf man zwar bei den Songs nicht erwarten, aber mal ernsthaft. Wer will das? Die insgesamt 14 Songs werden dem Hörer nur so um die Ohren gepfeffert; jeder Song knüpft da an, wo der vorige aufgehört hat. Unterhalten wird man damit mit Sicherheit.

Jedoch verkrampft man sich dabei nicht nur im Grindcore. Das Songwriting wirkt durch die etwas ruhigeren und dann doch nicht so stumpf runtergerotzten Passagen durchaus durchdacht und sorgt dann letztendlich doch für eine gewisse Abwechslung. Den Songtitel „Send The Death Storm“ darf man dann auch wörtlich nehmen. Fieses Death Metal-Gebrüll von Sänger Guy Kozowyk peitscht den Song direkt von der ersten Sekunde an. Das Knüppel-Drumming von Brad gibt dem Song dann wortwörtlich den Rest.

Auf ihrem dritten Werk haben sich die Jungs auch musikalische Unterstützung ins Studio geholt. Nate Newton, seines Zeichens Bassist bei CONVERGE, greift der Band bei den beiden Songs „Responsibles“ und „Tread On The Necks Of Kings“ unter die Arme wobei JOB FOR A COWBOY Frontman Jonny Davy seine Fähigkeiten bei den Songs „Dread Prevailed“ und „Pray For Eyes” unter Beweis stellen kann. Der Instrumentalsong „It Came From Over There“ lässt dann auch wieder erneut aufhorchen. Solide Melodien, die sich durch den Song winden, erzeugen eine teilweise leicht beängstigende Atmosphäre. „Prey For Eyes“ findet letztendlich mit dem 6 Minuten Brecher „Seminar“ einen würdigen Schluss, in dem noch einmal kräftig die Melodienbögen aufgezogen werden.

Mit ihrem dritten Album stellen die Jungs erneut unter Beweis, das Grindcore auch mehr als nur Stumpf sein kann. Stellenweise verspielte Gitarrenarbeit und fiese Nackenbrecher sorgen für Abwechslung was man bei einigen Genrekollegen mit der Lupe suchen muss. Gewohnte Kost auf hohem technischem Niveau, die einem da entgegen fliegt. Für mich ein überzeugendes drittes Werk was mit 8 Punkten honoriert wird.

Tracklist:

01. Film Critiques And Militia Men - 01:05
02. Dread Prevailed - 03:16
03. It Runs In The Family - 02:08
04. Send The Death Storm - 03:25
05. Pray For Eyes - 04:33
06. Responsibles - 03:42
07. Midas Touch - 02:38
08. Tread On The Necks Of Kings - 03:08
09. It Came From Over There - 04:16
10. Intelligence Has Been Compromised - 02:44
11. Open Eyed Beast Attack - 02:37
12. Birdbath - 02:25
13. Bone Needle - 03:39
14. Seminar - 06:18

Autor

Bild Autor

Christoph

Autoren Bio