Alle Arbeit in Ehren aber kein Autor liest sich jemals eine komplette Presseinfo durch. Egal ob es nun 2 Zeilen oder, wie in diesem Falle, Neun (!) sind. Das mag noch so interessant sein entweder man kennt die Band, oder man hört die Platte. Aber 9 Seiten sind einfach zu viel verlangt. Die Band, die hier so spektakulär umworben wird heißt THE SATELLITE YEAR und arbeitet sich durch sämtliche Schichten moderner Emo Musik und hat nur ein bedachtes Ziel, welches ich hier nicht weiter ausführen möchte. Unterstellungen bringen ja nichts.
Und trotzdem: Entweder die Band aus dem Saarland hat enorme Kontakte oder viel Geld. Ein Mastering von Ryan Smith, der unter anderem schon für Größen wie BOYSETSFIRE und JIMMY EAT WORLD arbeitete, sowie ein komplett ausdesigntes Booklet welches im Fahrwasser sogenannter Nachwuchsacts seines Gleichen sucht. Die Verwöhnten Bubis des Emo?
Musikalisch bemerkt man die Hochglanzproduktion direkt. Das nimmt This Is Voltaire ein wenig die Authentizität und den Spaß am Unbekannten. Klingt als wäre das die dritte Vertragserfüllung einer Universalband. Ob das nun eine Beleidigung ist? Kann ja jeder für sich ausmachen. Gut durchhören kann man das Stück Beliebigkeit jedenfalls gut. Keine Ecken, keine Kanten. Nichts was hier Natürlich wirkt. Aber so muss das scheinbar. Dafür könnte man nun Lob aussprechen oder entsetzt sein. Ich bin mir da nicht ganz sicher. Jedenfalls beachtlich, welche Produktion die Herren hier vorlegen. Reichlich Wo-Oh-Oh und Klatschspiele gibt es selbstverständlich auch und spätestens wenn dieser Spuk im letzten Song Set A Light.com in Synthiethesen mündet ist es auch schon rum. Überproduziert und voll über das Ziel hinaus. Aber wie man in der beiliegenden Info lesen kann waren viele Magazine anderer Meinung. Nicht selten las man 9/10 oder ähnliche Übertreibungen die in totalen Lobeshymnen ausarteten. Für mich bloße Übertreibungen.
Tracklist:
and she aint listening
Give up, god
They might call me tarantino
The mannequin sleeps tonight
Keep hands in plain view
Set a light.com