Schön, dass es Bands gibt, die Dinge wagen und innovativ sind. Hört man nämlich gegenwärtlich die beiden Worte "USA" und Metalcore, dann streuben sich die Nackenhaare. Bei mir zumindest. Ich will Trivium, Unearth und Konsorten ihre Qualität keinesfalls in Frage stellen, aber die Welle, die von eben jenen Vorreitern losgeschlagen wurde, ist schlichtweg eine Plage.
The Showdown aus Tennessee nun kombinieren ihr Schaffen, indem sie sich munter verschiedener Genres bedienen, die als Gesamtwerk eigentlich zusammenpassen wie Dieter Hoeneß und Sympathie, nämlich eben Metalcore, brachialem Death, whiskey-getränktem Southern Rock, Emo und Alternative. Das klingt erst einmal fürchterlich anstrengend (ist es zu Beginn in der Tat auch), doch erwärmt man sich langsam für "A Chorus Of Obliteration" und zeigt sich geduldig, dann stellt man fest, was das besondere an The Showdown ist. Der Gesang wechselt regelmäßig vom Metalcore-Gekeife zum Death-Gegrunze und dann wieder zu warmem klaren Gesang des Southern Rocks. Ebenso variabel zeigt sich die Melodieabteilung mit teilweise hochgradig unerwarteten Wechseln, genauso beim Drumming. Die Tempoabwechslungen sind gewöhnungsbedürftig, weil an den jeweiligen Stellen fast unpassend, haben aber ihren eigenen Charme.
"A Chorus Of Obliteration" ist nun also wie gesagt alles andere als leichte Kost. Dieses Album ist vielmehr ein Experiment, es scheint als wollen die fünf Knaben aus den Staaten auszuprobieren wollen, was man einem Hörer zumuten kann. War dass das Ziel, ist die Platte voll gelungen. Sie ist etwas besonderes, qualitativ ausnahmslos professionell, aber auf Dauer einfach unglaublich anstrengend. Mir brummt gleich wieder der Kopf. Pause machen. Nochmal testen. Und sieben Punkte sind ja auch ne feine Sache.