Plattenkritik

The Snake The Cross The Crown - Cotton Teeth

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Release Date: 23.03.2007
Datum Review: 03.03.2007

The Snake The Cross The Crown - Cotton Teeth

 

 

Geschichte wiederholt sich ja laut Volksmund, und etwas muss da ja dran sein, anders ist es nicht zu erklären, dass Künstlerkommunen wirklich schwer im Kommen sind. So auch THE SNAKE THE CROSS THE CROWN. Nach dem ersten Album („Mander Salis“) stand erst mal intensives Touren quer durch die U.S.A auf dem Plan. Irgendwann kam jedoch der große Zusammenbruch und die Band zog sich für ein Jahr in ein heruntergekommenes Haus in Kalifornien zurück, um zusammen zu leben, zu schreiben, alte BOB DYLAN und PINK FLOYD Platten zu hören und „Cotton Teeth“ zu erschaffen.

Herausgekommen ist dabei ein unglaublich entspanntes Album, das mit einer durchschnittlichen Songlänge von ungefähr 5 Minuten aufwartet und zum Träumen, Rumhängen und Wolken-am-Fenster einlädt. Was man hier zu hören bekommt, ist nicht unbedingt eingängig, aber wirklich passend. Die Strukturen greifen ineinander wie ein Uhrwerk (nur organischer) und es braucht seine Zeit, bis man wirklich alles an einem Song entdeckt.

Bestes Beispiel „Hey Jim“: nach einem zögerlichen Beginn steigert sich das Lied, in einen opulent instrumentierten, klagenden Soulgesang, der stellenweise an ARCADE FIRE erinnert. In diesen Momenten ist die Platte wirklich nichts anderes, als großartig. Es geht aber auch anders: „The Great American Smokeout“ oder „Gypsy Melodies“ präsentieren sich folkig, untermalt von unaufdringlichen Piano-Arrangments.

Dass THE SNAKE THE CROSS THE CROWN aber eine längere Zeit in Abgeschiedenheit verbracht haben, merkt man sehr deutlich. Es fehlt eben die Prägnanz, die Kürze, die Catchiness, die etwa einen Popsong zum Hit macht. Schön, dass sich eine Band diesem Trend verschränkt und dafür schöne Songs schreibt.

Wer jedoch auf schnelle Unterhaltung, hippe Beats und Breaks steht, wird sich mit diesem Album schwer tun. Wenn man sich aber mal ein bisschen Zeit nimmt, zum Träumen und Nachdenken, dann ist „Cotton Teeth“ ein würdiger Begleiter.

1. Cakewalk
2. The Great American Smokeout
3. Gypsy Melodies
4. Cotton Teeth
5. Electronic Dream Plant
6. Behold The River
7. Hey Jim
8. Floating In & Out
9. Maps
10. Back To The Hellicopter

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Dennis

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