Plattenkritik

The Static Age - Mercies EP

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 20.07.2012
Datum Review: 12.07.2012

The Static Age - Mercies EP

 

 

Andrew Paley und sein Kollege Adam Meilleur können sich nicht entscheiden, ob sie Musik für Sonnenaufgänge oder Sonnenuntergänge schreiben möchten. Nach diversen Vorgängermodellen stecken sie ihre Köpfe erneut zusammen und verwandeln fünf präzise Songs, vierundzwanzig Minuten und ihre herrlichen Raumschiffpunkgeschichten in „Mercies“. Soll die Sonne doch selbst entscheiden.


Genauso wollen sich THE STATIC AGE um Paley und Meilleur nicht festlegen, wen sie zum festen Band-Line-Up hinzuzählen möchten und wer dem Posten von Keyboarder(in) oder Schlagzeuger doch nicht gewachsen scheint. Aber so schreibt das Leben „These Days“: Mit runden und wunderbar verhangenden Melodien zielt die Band aus Vermont auf Wavepop und Indierock gleichermaßen, treffen tut das Trio letztlich genau die Mitte. Dahin, wo die hallende Gitarre in „Eulogy“ zu Hause ist. Dahin, wo sich „Bengal“ trotz zurückgenommener Momente und verhaltener Stimmung hin verziehen kann und Ruhe für´s Finale findet.
Auf eine Art und Weise beruhigt die Stimme Paleys ungemein, fordert jedoch zugleich und entführt in seine Welt aus Sorgen, Tatsachen und Träumen. Dabei stets an seiner Seite: Sphärische Synthesizer und Orgelflächen, die weder nerven, noch sich unangenehm aufdrängen wollen wie ein schwitzender Rentner im Rush-Hour-Bus. „Mercies“ ist für eine EP durchaus langatmig und ausgelastet, dank dem ebenen Gerüst, auf das sich „City“ gleich zu Beginn mit über fünf Minuten Spielzeit stützt, möchte man THE STATIC AGE aber notfalls auch ewig zuhören. Flackerndes Neonlicht, dampfende Gullis in feuchter Abendluft – darauf bauen die Postpunker ihr Schaffen auf.


So scheint ihre „Stadt“ in etwa auszusehen, die zuletzt 2011 über ihr brillantes Album „In The City Of Wandering Lights“ Betitelung fand. Die MISFITS im Geiste, THE CURE beim Ein- und das ALKALINE TRIO beim Ausatmen lädt „Mercies“ ein, bis in die Puppen wach zu bleiben, aufs Dach zu klettern und dem Nachthimmel beim Nachthimmel sein zuzuschauen.
Denn in hektischen, lauten und sterilen Zeiten arbeiten Text und Musik von THE STATIC AGE quasi Hand in Hand mit Partnern, die wissen, wann sich das Zeitlassen mal wieder richtig lohnt.


Trackliste:

1. City
2. Eulogy
3. These Days
4. Bengal
5. Lady Now

Autor

Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.