Ich bin ein Bürger derer, die noch kommen werden ließ der Marquis in Schillers Drama Don Carlos in einem Gespräch mit dem Monarchen Spaniens über seine Position als Dispot im Zuge seines seiner Zeit vorauseilenden aufklärerischen Denkens verlauten. THE STATIC AGE sind keine Vorreiter der Postmoderne, und eigentlich erinnern sie von Songlänge (brav um die 4 Minuten) bis Arrangierung eher an alte Muster. Dass Bands THE STATIC AGE jedoch auch Produkt der Zukunft sein werden, ist viel einfacher begründet.
Ist das Phil Collins? Nein, aber es ist eine ähnliche Wärme, die wir schon von ihm, aber auch GENESIS kennen, und die auch hier das Gemüt durchdringt. Musikalisch ist es dann auch eher die Phase nach Gabriel, wenn man die (sicherlich schwammige) Parallele halten will, sprich: eher kompakte, jedoch ebenso atmosphärische und filigrane Kompositionen; sicherlich Mainstreamtauglich, dabei aber immer noch zu Genüge Gefühlsbetont.
Ja, es ist die Leidenschaft, die den Unterschied macht. Man hört es ihnen an, man kann sich ihr nicht entziehen. i/o ist eine Platte, die zum Träumen einlädt, von dessen Schön- und Gelassenheit man sich gerne mittreiben lässt; treiben entlang eines Flusses, der vielleicht nicht kühnste Überraschungen zu hegen vermag, jedoch dafür in seiner Friedlichkeit schnell einlullen lässt. Sicherlich legen auch THE STATIC AGE nicht ungern im Tempo zu; dies jedoch nie so brachial, um einem aus dem Träumen zu erwecken.
i/o ist kein Pflichtprogramm, jedoch auch keinesfalls unnötiger Ballast im Plattenregal. Wer also Interesse gewittert hat, darf sich auf der unten verlinkten MySpace-Seite das Ganze kostenlos und von der Band gestellt downloaden. Schön also, dass es solche Bands auch in Zukunft geben wird.
Tracklist:
1. Damages
2. Already Dead
3. Daughters And Sons
4. These Days
5. Closing Of The Year
6. Rorschach