„Like Bubblegum Allover And Allover Again“ besagt die versteckte eigene Bandinfo in „Land Of Mouth“. Nach „Scapegoat Ballet“ heißt es nun „Vainforest“. Und geht laut eigener Aussage erwachsen weiter in der Welt von THE STORIES. Ausflüge in breitere Spektren und Mut zu neuen Taten. Doch letzten Endes eher gemäßigte Aufregung: Poppiger Fast-Rock, den beinahe nur die Produktion lebendig werden lässt.
„The Burden Commission“ und „Minor Matters“ sind prima geeignet als Auftakte und versprechen trabenden und ehrlichen Rock, wie er amerikanischer von keinem College der Staaten daherkommen könnte. Glatte Melodien, die Gitarren nie zu hart oder zu metallisch und kaum ein Korn Dreck oder Staub auf Strophe oder Refrain. Wo stets die FOO FIGHTERS oder hymnische alte JIMMY EAT WORLD die Stadiorockfahne hissten und im Wind hielten, kupfern diese Bayern fleißig und in Teilen erfolgreich ab.
Mit „Sara“ folgt ein kleiner Ohrwurm, danach verhält sich die Diagrammkurve „Abwechslung“ oder „Aufregung“ eher wie ein horizontaler Strich. „The Drifter“ schaltet einen Gang runter in Richtung Billy Talent-Ballade, „Soma“ nervt mit erzwungenem Elektrogehabe. Obgleich sich Jason Livermore in seinen heiligen Blasting Room Studios dem Mix und dem Master angenommen hat, haut diese Tatsache bis auf den aalglatten Sound (und eine sicherlich leere Bandkasse) nichts Weltbewegendes raus. „Palimpsest“ und „Brethren“ gehen allenfalls als Lückenfüller durch und nachdem „Vainforest“ ausgeklungen ist, überlegt man, was man bis jetzt verpasst hat.
Vorbei? Und nun? Also noch mal langsam: Sähmige Rockmusik für das heranwachsende Ohr, perfekt für Hausputz oder Werbespot. Wie Kaugummi halt: Geht immer.
Tracklist:
1. The Burden Commission
2. Minor Matters
3. Brethren
4. Sara
5. The Drifter
6. Land Of Mouth
7. Soma
8. Palimpsest
9. Windmills
10. Zero Note Samba
11. Tiger