Plattenkritik

Thieves - Achiever

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Release Date: 31.07.2012
Datum Review: 25.07.2012

Thieves - Achiever

 

 

Biolumineszenz ist der Shit. Mit Biolumineszenz lassen sich Opfer anlocken, Warnungen oder Morsezeichen senden. Einige Meerestiere sind down für Biolumineszenz, Glühwürmchen sind es sowieso. „Achiever“ möchte auch (s)eine Scheibe vom Shit abhaben. Weder am Mumm noch am Elan von Billy Canino und seinen texanischen Poppunk-Gaunern soll das scheitern. Höchstens eine unbeständige Wattzahl könnte aus dem DIY-Flutlicht eine zahme Copy-Kerze machen.


THIEVES aus Austin stellen sich genau zwischen die Stühle: Nach „Just Give Up“ stellt „Achiever“ eine Art Konzept-EP dar, der Canino Überschriften wie „face your demons“ und „schätze die guten Seiten der Menschen“ anheftet. Dementsprechend kommen „Broken Down, Breaking Ground“ oder der 70-Sekünder „Compassion Vs. Contempt“ auch motiviert und aufbauend aus den Lautsprechern - Riffarbeit und fuchtelnde Vocalparts erinnern an den Drive junger SET YOUR GOALS oder ausgeschlafener TAKING BACK SUNDAY - abzüglich deren Gespür für die alles zerlegende Hookline als Sahnehaube.

THIEVES und ihre in Eigenregie veröffentlichten acht Songs besinnen sich lieber auf technische Raffinessen, unverhoffte Spielereien und jede Menge Tempowechsel, die „Entitled To Nothing“ trotz seiner fünfminütigen Vollgasphase nicht aus dem Gleichgewicht und auf die Ruhebank befördern. Acht Songs in achtundzwanzig Minuten - da mag der Moshpitjünger die Augen rollen – „Achiever“ wird beim A-B-A-B-C-B-Schemata jedoch nicht mal lauwarm. Auffällig ist, wie locker THIEVES beim durchhämmern von zum Beispiel „The Wisdom Of Insecurity“ bleiben: Die Vocals geraten ebenso wenig aus der Puste wie das verteufelte Schlagzeug von Neuzugang James Beveridge, bloß dass das Quartett nach dem Ausklang von „Believer“ alles brav wieder im Instrumentenkoffer verstaut, anstatt vollgeschwitzte, zugestickerte und kaputtgerockte Eindruckslawinen zurück zu lassen.
„Achiever“ schreit trotzdem nicht aus letzten Ecke des Effeff, sondern schraubt die Birne lieber zu doll in die Fassung, als dass am Ende nur schummeriges Licht für Engtanzstimmung sorgt. Um diese können sich die „alten Helden“ mit ihren gezeichneten Knochen und Wehwehchen kümmern, nicht aber der kochende Nachwuchs, der – in diesem Falle – eben aus Austin, Texas stammt.




Trackliste:


1. Achiever
2. The Wisdom of Insecurity
3. Broken Down, Breaking Ground
4. Bioluminescence
5. Compassion vs. Contempt
6. Entitled To Nothing
7. Quarter Life Crisis
8. Believer

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Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.