Deutschsprachiges Geschrei kam in den letzten Jahren immer mehr in Mode. Frag sich einer mal warum, aber das verbale Verständnis kann somit auf jeden Fall gesteigert werden. Viele Bands bekommen es sogar hin so zu schreien, dass die Artikulation erhalten bleibt. Lang lebe der Fortschritt. Thoughts Paint The Sky gehören also nun ebenfalls in diese Riege. Hier allerdings total unfortschrittlich, doch dadurch um einiges sympathischer in guter alter DIY- Manier. Die musikalische Untermalung erfolgt in diesem Falle lediglich durch Schlagzeug und unverzerrte Akustikgitarren. Schalleffekte verleihen dem Ganzen geschickt ein wenig mehr Klangfülle. So baut man Songs auf, die verspielt beginnen und dann doch noch an Klarheit gewinnen. Das Intro zu Pustekuchen ist hierfür Paradebeispiel. Fantastisch, wie Krawallo es dann klingen kann, auch wenn die Gitarren nicht verzerrt werden. Die Stimmen, die den Gesang ausmachen dementsprechend tief, gut artikuliert, so dass man nicht erst das Booklet rauskramen muss, um zu verstehen, was die Herren von einem wollen. Falls man doch hörfaul sein sollte: Es wird auch gesungen. Streckenweise und sogar ebenso mehrstimmig.
Textlich Quarterlifecrisis par exellence. Erkenntnisstrukturen like Escapado. Pull a Star Trip winken auch mal kurz rüber. Sturm und Drang zwischen Verzweiflung, Niedergeschlagenheit und gnadenloser Aggression. Thoughts Paint The Sky schaffen den Ausgleich zwischen ruhigen Klimpergitarren und brachialem Aufschüttelrüttelscreamo. Langweilig werden sie nicht, Ohrwürmer können sie auch. Kleine Band mit großem Potential. Ganz fantastisch!
1. Haarspalterei 2.0
2. Pustekuchen
3. Kleiner drei
4. Bis zum Geht- nicht- mehr
5. Da kann ich ein Lied von singen