"selbes ding wie mit bleed the sky - 1 gutes album mit vielen hammersongs, und dann kommt die ernüchterung...."
2006 schlugen die Kanadier von THREAT SIGNAL mit ihrem Debüt "Under Reprisal" eine tiefe Kerbe in die Schnittmenge zwischen Metalcore und Neo Thrash Metal. Geradezu atemberaubend war die rhythmische Vertracktheit gepaart mit einer klinischen Kälte, die dem Album Identität und Langzeitwirkung (und THREAT SIGNAL den Ruf, das Erbe von FF fortzusetzen) gaben. "The best way to describe Vigilance is taking all the elements from Under Reprisal, and pushing them to the next level" war zu lesen. In der Tat ist der Nachfolger "Vigilance" keine Wiederholung des Erfolgsrezepts, sondern eine Neulackierung des Soundgerüstes inklusive Glattpolierung aller Ecken und Kanten. Wenn es eine Kurzbeschreibung von "Vigilance" geben würde, müssten die Worte "härtere LINKIN PARK" auftauchen, denn die mit Keys unterlegten Refrains und auch der klare Gesang erinnern immer wieder an die Gold und Platin versüßten Jungs. Zwar markiert Jon Howard nach wie vor sein Revier mit markerschütternden Schreien, aber selbst die verfügen nicht mehr über diese magische Intensität wie zum Beispiel bei ARKAEAs Einstand "Years In The Darkness" (ganz zu Schweigen bei "Under Reprisal"). Die Speisekarte ist von THREAT SIGNAL aufgestockt worden, 2009 besteht sie aus allen handelsüblichen Snacks, die da wären: Melodie, viel Emotion, akkustische Einschübe, härtere Gitarrenparts (die wie in "Revision" knallharte Thrashgewitter verursachen und streckenweise durch Mosh, Breaks und Metalsoli einknicken), und einen immensen Drang zum emotionalen Refrain. Es fehlt jedoch das ganz besondere Gericht, es herrscht musikalische Fast Food Abspeisung. Songs wie "Through My Eyes", "Beyond Recognition" und "Lost" sind handwerklich gut gemachte, moderne Metal Songs, die weder Aggressivität noch technisches Können vermissen lassen. Doch von Durchgang zu Durchgang offenbart "Vigilance" unter diesem Deckmantel den Schleier von etwas zu monoton inszenierten Reißbrettsongs, die aus dem einstigen heißen Newcomer THREAT SIGNAL einen Mitläufer gemacht haben, der immer noch Hitze ausstrahlt.
Tracklist:
01. Afterlife
02. Through My Eyes
03. The Beginning Of The End
04. United We Stand
05. Beyond Recognition
06. Another Source Of Light
07. Hate Machine
08. Severed
09. Lost
10. Revision
11. In Repair
12. Escape From Reality
13. To Remember