Plattenkritik

Tin Horn Prayer - Rob Huddleston Split

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Release Date: 10.07.2012
Datum Review: 18.07.2012

Tin Horn Prayer - Rob Huddleston Split

 

 

Der Ort, das Flair und das Fortbewegungsmittel sind stilvoll gewählt. Jetzt muss nur noch das Presswerk mitspielen – und dem Genuss eines freundschaftlichen „Denver vs. Richmond“-Duells steht nichts mehr im Wege. Außer Kakteen, Staubwolken und der tickenden Uhr.


Er mag großzügiger schlucken und beansprucht eine intensivere Parkplatzsuche – dafür könnte es keinen besseren Platz als das Covermobil geben, um die trockenen, teils TOM WAITS-geschwängerten Folkerträge von TIN HORN PRAYER gegen jene herausgekehrten Countrynummern des ANN BERRETA-Sängers ROB HUDDLESTON antreten zu lassen. Das Sextett aus Colorado koppelt zwei Vorab-Songs aus „Grapple The Rails“ aus, die mit „Call A Priest“ bauchig und gewissenhaft instrumentiert, sowie bei „All´s Well That Ends“ zackiger und lebendiger arrangiert sind.
Stimmlich sitzen TIN HORN PRAYER direkt an der Bar, etwa neben Ben Nichols mitsamt seinem Storytelling und einem Glas gutem Whiskey – musikalisch bewegen sich Ethan Steenson, Dan Gilbert, Mike Herrera (nein, nicht der...), Andy Thomas, Scooter James sowie Eric Epling inmitten eines überschwappenden Pools voller Bierflaschen, Akustikgitarren und herzlichen Lyrics.
Die B-Seite atmet mit ROB HUDDLESTON etwas gesetzter, aber keineswegs unauffälliger und genauso sandig: „Lucky Ones“ klimpert sich langsam aber sicher warm, der Kopf von FOUNDATION setzt auf Pedal Steel, Streicher und gefühlvolle Stimme – bei „Angry All The Time“ sogar auf poppigere Countryrock-Attitüde. Keinesfalls ist Huddleston (ein weiterer) Nachahmer oder Frischling auf dem Gebiet – bereits seit Ende der Neunziger Jahre reist der Ostküstler zu gerne auch mal mit Akustikgitarre statt Verzerrerpedal - was sich mit seinem gereiften Songwriting erkenntlich zeigt.

Eins und eins macht bei Colorado gegen Virginia demnach: Zwei lohnende Einblicke in die kommenden Releases der sieben Musiker, die wahlweise auf weiß, gelb oder gleich weiß/gelb daherkommen. Kreativitätspunkte bleiben aufgrund ausbleibender „7-inch-only“-Details brav im Kofferraum - die Viertelstunde vollmundiger Musik hingegen darf gern vorne sitzen.

Trackliste:

1. Call A Priest
2. All´s Well That Ends
3. Lucky Ones
4. Angry All The Time

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.