Kennt eigentlich jemand noch die die selbstproduzierte EP Kampfschwimmer der Band TODD ANDERSON aus Marburg? Wenn nicht, dem sei gesagt, dass er einen der interessantesten Acts des deutschsprachigen Hardcore verpasst hat und von Glück reden kann, dass die Band nun ihr erstes Full-Length via My Favourite Toy Records veröffentlicht. Dieses ist mit Wenn die Botenstoffe streiken betitelt und bietet elf Songs, die in bester New School HC-Manier (ähnlich wie Loxiran und Escapado) nach vorne gehen
TODD ANDERSON sind aber zu keiner Zeit stumpf, oder plakativ. Vielmehr ist die Band darauf aus ihre ganze Wut und ganzen Frust rauszubrüllen. Dabei werden keine Kompromisse begangen und in guter, so wie auch verdammt düsterer Manier knallt einem anspruchsvoller New School um die Ohren, der permanenten Faustschlägen ins Gesicht gleichkommt. TODD ANDERSON meinen es verdammt ernst und hauen ihre Meinung raus ohne sich zu verbiegen. Sei es das in 'Tarnhose' die Bollo-Fraktion ordentlich ihr Fett wegbekommt, oder das in 'Monster' einem die pure Hoffnungslosigkeit entgegen geschrien wird, die Texte sind immer verdammt ehrlich und intensiv, ohne dabei platt und naiv zu wirken. Wer schwache Nerven hat, wird sicherlich seine Probleme mit TODD ANDERSON und Wenn die Botenstoffe streiken haben, aber wer wahre Wut und Verzweiflung am eigenen Leib spüren möchte ist genau richtig bedient mit diesem gnadenlos harten und gut produzierten Longplayer. TODD ANDERSON steigen mit ihrem Debüt in die oberste Liga auf, was deutschsprachigen und vor allem intelligenten Hardcore angeht. Fans des anspruchsvollen New School Sound werden ohne lange Eingewöhnungszeit direkt auf ihre Kosten kommen. Absolute Kaufempfehlung!
Tracklist:
01. Frühsport
02. Ohnmacht
03. Monster
04. Turnhose
05. Nachts
06. Sekunden
07. Kotze
08. Hafen
09. Kinngreifer
10. Plastikwelt
11. Worte