Immer wieder schön Päckchen zu bekommen die den Stempel des Kölner Labels Unterm Durchschnitt aufgepappt haben. Unterm Durchschnitt ist das Zuhause von Bands wie PETERS (Rip) oder auch den Herren von CAPTAIN PLANET und Gründer der I cant Relax in Deutschland Kampagne. In diesem Falle stecken in besagtem Päckchen TODD ANDERSON.
TODD ANDERSON veröffentlichen ihr drittes Album nicht auf Unterm Durschnitt sondern auf dem Sub-Label Papership Records, welches wiederum TODD ANDERSON gehört.. Dass die Fünf aus Marburg stammen stellt keine große Überraschung dar, wo sich das Städtchen doch schon mit mehreren Bands dieser Sorte schmücken kann wie beispielsweise die meisterhaften MIKROKOSMOS 23 zeigen. TODD ANDERSON hingegen gehen allerdings etwas härter ans Werk. Hardcore mit atmosphärischen Markierungen soll es sein. Bittesehr.
Typisch bei TODD ANDERSON ist der allgegenwärtige Politische Unterton. Egal welches Thema angeschnitten wird Die Fünf sind wütend und verpacken ihre Aggression in Neun Songs die es in sich haben. Perfekt beherrschen sie die melodisch ruhigen Momente wie beispielsweise Waldtal eindrucksvoll beweist: Ich bin mal wieder woanders / Ich wollt doch nur mal darüber reden. Ausweglosigkeit, Verzweiflung, Trauer, Wut. TODD ANDERSON fahren das ganze Programm und punkten mit kritisch-intelligentem Songwriting (Auszug aus der Presseinfo, welche ausnahmsweise mal Recht hat). Einziges Manko: Bei aller Wucht und lyrischer Finesse scheint der Sound etwas vernachlässigt zu sein. Die Produktion scheint zu dünn um atmosphärische Soundwände komplett ausfahren zu können und auch ist der Gesang an manchen Stellen zu leise abgemischt. Ansonsten ganz sicherlich ein großes Release für alle Freunde von Unterm Durchschnitt. Zu empfehlen.
Tracklist:
1. Waldtal
2. Nest
3. Bernstein
4. Untaten
5. Totenberg
6. Honig
7. Wand
8. Ocker
9. Feuer