DANGER! DANGER! und TOLERANZGRENZE gehen einem ganz ähnlichem Musikstil nach. Beide hauen einem mit 200 km/h alles um die Ohren was geht - Augen zu und Gaspedal durchtreten. Einziger Unterschied: die einen haben das Lenkrad auf der rechten und die anderen auf der linken Seite bzw. genauer gesagt, die einen singen auf Englisch, die anderen auf Deutsch, was allerdings nichts an der Tatsache ändert das Geschwindigkeitsbegrenzungen auf beiden Seiten konsequent missachtet wird. Mit 180 km/h durch die 30er Zone!
Auffallend wird dies vor allem wenn der „lustige“ Vorspann, wie er im Hardcore-Punk mittlerweile fast üblich ist, länger als der eigentliche Song ist oder 50% des Liedes aus einem einzigen Satz („Ich stech dich ab“) bestehen. Dat is noch Punk! Der Opener von DANGER! DANGER! „Get A Life“ kommt einem da mit 2 Minuten und 38 Sekunden schon wie eine Ewigkeit vor.
Textlich wird auf beiden Seiten mit allen Teilen der Gesellschaft abgerechnet(, wie schon die Titel der einzelnen Songs erahnen lassen). DANGER! DANGER! versuchen ein Leben zu bekommen, finden heraus das Punks gar nicht tanzen können, lieben (vielleicht gerade deshalb) Hipster und irgendwas ist auch mit Fußball Fans. TOLERANZGRENZE entdecken zwar nicht das Punks nicht tanzen können, dafür aber dass sie sich gut kleiden, hauen nen Bullen (Song raus) und stechen jemanden ab. Und das in weniger als 10 Minuten. (Man beachte dass die TOLERANZGRENZE-Seite davon gerade einmal wenige Sekunden, genauer gesagt 142, in Anspruch nimmt.)
Die beiden Cover Varianten der Split könnten unterschiedlicher kaum sein. Während das DANGER! DANGER! Cover in schlichtem rosa daherkommt, hat man bei TOLERANZGRENZE ganz tief in den Farb- und Trashtopf gegriffen. Ein Monster, ein abgeschlagener Kopf, Flugzeuge, Meer,… da kann der einfache, im Gegensatz zur Rückseite fast langweilige Verstärker auf der DANGER! DANGER! Seite nicht mithalten.
Kurze, energiegeladene Split, die in wenigen Sekunden alles Wichtige Unterbringt. Da muss man es sich zwischen dem „Platten-umdrehen“ gar nicht mehr gemütlich machen, sondern kann direkt am Plattenteller stehen bleiben. Also Sofa vor den Plattenspieler, Bier auf den Verstärker, anschnallen und los geht’s!