Der Hamburger Schule sind die beiden Eckpfeiler und Begründer des Grand Hotel van Cleef Labels, KETTCAR (Marcus Wiebusch und Reimer Bustorff) und TOMTE (Thees Uhlmann) bereits deutlich entwachsen und doch stehen KETTCAR und TOMTE für die deutschsprachige Musik die von Hamburg aus die Republik erobert. Mit "Hinter all diesen Fenstern" gelang TOMTE bereits der verdiente und doch überraschende Erfolg der die Musik schlagartig auf größere Bühnen katapultierte. Nachdem KETTCAR im Jahr 2005 mit "Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen" den lang erwarteten Nachfolger ihres Debütalbums vorlegten, steht das Jahr 2006 ganz im Zeichen von TOMTE und ihren "Buchstaben über der Stadt".
Und das neue Album ist getränkt mit der TOMTE-typischen Essenz aus Melancholie und großen Worten, die die kleinen Dinge des Lebens umschreiben und denen soviel Bedeutung eingehaucht wird. Uhlmann erzählt, teilt sein Gedankengut von Liebe, dem Leben und der Welt um dann doch am Ende auf die Musik zurückzukommen, auf die "Trombonen von "Moon River"" und die "Geigen bei "Wonderful World"". Das Album zündet sofort auf die typische TOMTE-Weise und selbst wenn Uhlmann seine Liebe bekundet (Auf einem Platz in meinem Herz steht Dein Name an der Wand) wird die verbalisierte Leichtigkeit durch eine stets vorhandene Gefühlsschwere erdrückt. "Was den Himmel erhellt" ist ein verhältnismäßig ungewöhnliches TOMTE Stück, mit minimalistischer Rhythmusfraktion und Männerchor, während bei "New York" nicht etwa der, wie Uhlmann es so uncharmant ausdrückt, "Stadt mit Loch" eine Hommage dargeboten wird, sondern die Liebe rückt erneut in den Mittelpunkt des Erzählens. 10 kleine Hymnen, die bewegen, einen in den Bann ziehen und das gewisse Gefühl verbreiten, welches nun mal nur von Hamburg ausgeht. TOMTE machen alles richtig , überraschen nicht wirklich und stagnieren somit auf verdammt hohem Niveau.