Plattenkritik

Tomte - Heureka

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Release Date: 10.10.2008
Datum Review: 21.10.2008

Tomte - Heureka

 

 

Ist „Buchstaben über der Stadt“ schon so lange her? Im Grunde ja. Zweieinhalbe Jahre musste man auf den Nachfolger warten. Wobei von Warten keine Rede ist. Ein Auftritt hier, ein Auftritt da. Bandinterne Umstellungen hier, Fernsehauftritte da. TOMTE waren eigentlich die letzten Jahre allgegenwärtig. Und so wirklich schien sich niemand nach einem neuen Album zu sehnen. Jetzt, wo „Heureka“ da ist, freut sich doch jeder. Warum auch nicht. Es reicht ein Durchgang, einmal 48 Minuten und genau eine Sekunde, um zu wissen, dass TOMTE eine weitere deutsche Ausnahmeband sind und auch Album Nr. 5 ein Magnat ist für ehrliche, herzergreifende und intensive Texte ist, welche eingehüllt sind in ebenso wunderschöne Melodien.

Uhlmann krächzt wie eh und je. Alles beim Alten. Er zieht die Wörter so in die Länge, dass Außenstehende denken „Was macht der da?“. Die, die ihn kennen wissen genau was er da veranstaltet. Er fesselt den Hörer, langsam aber stetig, nach und nach und immer mit dem Blick nach vorn. Das war schon mal anders. Vor allem bei TOMTE. So wirklich positiv sind sie doch sowieso erst seit der „Schönheit der Chance“. Von da an, so kann man sagen, fing die TOMTEsche Zeitrechnung von vorn an. Auf „Buchstaben über der Stadt“ regierte die Euphorie und die Freude. Und auf „Heureka“ ? „Heureka“ ist die logische Weiterführung des Vorgängers. TOMTE sind TOMTE und auch diesmal gibt genügend Phrasen zu auseinandernehmen. Genügend Worte in denen man sich selbst findet.

Spannung wird gleich zu Anfang aufgebaut. „Heureka“ beginnt schon fast zu brav, steigert sich nach und nach zu einem erstklassigen Popsong der sich sogar bei COLDPLAY Gitarren ausleiht und zum Schluss hin so richtig beflügelt. „Wie ein Planet“ ist ein locker lässiger TOMTE Song. Viel Rhythmus und einen, wie eigentlich alle, fesselnden Refrain. Die erste Single „Der letzte große Wal“ könnte ebenso auf dem Vorgängeralbum als einer der besten Songs durchgehen. TOMTE können es einfach. „Voran Voran“ bleibt trotz des offensichtlichen Schlachtrufes eher bedächtig, schlägt jedoch trotzdem ein wie eine Bombe. Eben auf seine eigene Art und Weise. Den Songnamen des Jahres haben sie sich wohl eindeutig mit „Nichts ist so schön auf der Welt, wie betrunken traurige Musik zu hören“. In dem Song frickeln sie gegen Ende sogar fröhlich vor sich hin als wären sie die frühen TOCOTRONIC. Alles in allem toppen TOMTE sicherlich nicht „Hinter all diesen Fenstern“. Trotzdem ist „Heureka“ ein spitzen Album. Und im Rennen gegen Kettcar’s „Sylt“, mal wieder, auf seine ganz eigene Art und Weise weiter vorn.

Tracklist:

1. Heureka
2. Wie Ein Planet
3. Der Letzte Große Wal
4. Wie Sieht’s Aus In Hamburg
5. Voran Voran
6. Küss Mich Wach, Gloria
7. Es Ist So, Dass Du Fehlst
8. & Ich Wander
9. Du Bringst Die Stories (Ich Bring Den Wein)
10. Das Orchester Spielt Einen Walzer
11. Nichts Ist So Schön Auf Der Welt, Wie Betrunken Traurige Musik Zu Hören
12. Dein Herz Sei Wild


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Raphael

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