Plattenkritik

Tracedawn - Lizard Dusk

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Release Date: 17.02.2012
Datum Review: 15.02.2012

Tracedawn - Lizard Dusk

 

 

Melodic-Death-Metal – ein weites Feld. Nur wenige Bands schaffen es sich aus dem tiefen Sumpf herauszukämpfen und ihren eigenen Stil zu etablieren. Auch die jungen Herren von TRACEDAWN versuchen dies. Und mit „jung“ ist hier wirklich jung gemeint. Der älteste im Bunde ist ihr neu eingestiegener Sänger Niko Kalliojärvi mit 28 Jahren der Gründer der Truppe, Tuomas Yli-Jaskari, ist gerade mal 21 Jahre alt. Mit „Lizard Dusk“ veröffentlichen die Finnen bereits ihr drittes Album.

TRACEDAWN lassen sich auf diesem von vielen Dingen beeinflussen. Aber seien es die CHILDREN OF BODOM-Keyboard-Einlagen, die häufig an Power-Metal angelehnten hymnischen Refrains oder das Wechselspiel zwischen klarem und gutturalem Gesang – alles hat man irgendwo gehört, nichts ist wirklich neu. Rein technisch sind die Songs auf „Lizard Dusk“ aber allererste Güte und auch der Ideenreichtum weiß zu beeindrucken. Trotzdem möchten die meisten Lieder nicht direkt im Ohr hängen bleiben und möchten zu viele Ideen unter einen Hut bringen. Gerade zur Mitte des Albums hin haben sich mit „You're Fired!“ und „Machine“ zwei Nummern eingeschlichen, die sehr austauschbar klingen und zum Rest des Albums klar abfallen. Von einem schlechten Album sind TRACEDAWN jedoch so weit entfernt wie der Teufel vom Weihwasser. Allein das vertrackte „Arabian Nights“, das herrlich atmosphärische „The Crawl“, der Dampfhammer „Thanks For Asking, I'm Just Obsessed“ (Mit Gang-Shouts!) oder das dynamische „Nothing And Nowhere“ heben das Album auf ein ordentliches Niveau.

TRACEDAWN haben mit „Lizard Dusk“ ein gutes Album geschaffen, welches in seinen Hoch-Momenten mit den Genregrößen mithalten kann, sich für ein Spitzenwerk jedoch zu oft in der Bedeutungslosigkeit bewegt und starken Niveauschwankungen unterliegt. Wenn sie ihr Songwriting noch ein wenig fokussieren würden und nicht auf allen Hochzeiten auf einmal tanzen wollten, hätten sie das Zeug für die erste Liga. So kämpfen sie momentan „nur“ um den Relegationsplatz. Man darf gespannt sein, was uns die Finnen in Zukunft präsentieren werden.


Tracklist:

1. Arabian Nights
2. Breed Insane
3. Sick Fire
4. The Crawl
5. You're Fired!
6. Machine
7. Nothing And Nowhere
8. Thanks For Asking, I'm Just Obsessed
9. Taught My Eyes To Lie

Autor

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.