Endlich liegt neues Material von TRAKTOR in Form einer 7'' vor. Zwei Songs, die unverkennbar nach TRAKTOR klingen und doch an Eingängikeit gewonnen haben und an Härte einsparen. Immer noch klingt die Band zu weiten Teilen sperrig, ohne sich dabei zu verlieren. Dennoch hat man den Schritt gewagt, sich aus alten Strukturen ein wenig zu lösen, wirkt nicht mehr ganz so wütend. TRAKTOR machen scheinbar eine ähnliche Wandlung durch, wie es LACK auf ihrem letzten Album gemacht haben.
„Where Water Goes“ als titelgebender Track besticht durch seinen sperrigen Grundcharakter, strahlt dabei aber eine gewisse Ruhe aus. Die Aggression bleibt unterschwellig, schwebt aber die ganze Zeit unsichtbar im Raum umher und wartet nur darauf, sich endlich zeigen zu dürfen. Das darf sie dann auch in der zweiten Strophe, nachdem sich der Refrain zum ersten Mal im Kopf festgesetzt hat. Sie ist nicht offensichtlich aber klar erkennbar, genau wie die gesamte Idee des Songs, eine Stärke, die Traktor schon immer ausmachte. „Where Water Goes" überzeugt also durch seine Melodie, seine doch recht einfach Struktur und die Möglichkeit in den hiesigen Clubs regen Anklang finden zu können. Gleiches gilt auch für „Stuck With The Distance“, obgleich hier wieder mehr Screamo als Indie regiert und der Härtegrad ein wenig angezogen wird. Aber auch hier zeigt sich, dass sich TRAKTOR weiter entwickelt haben, älter werden und, wie es scheint, zur Ruhe kommen. Der Einsatz des Pianos ist nur eines von vielen Indizien dafür.
Zwei Songs also, welche die Band im frischen Gewand zeigen und wieder einmal Lust auf mehr machen. Man darf ganz sicher gespannt sein, was hier noch folgen wird. Als Appetizer auf ein neues Album dient „Where Waters Goes“ allemal und zeigt ganz einfach, dass TRAKTOR immer noch zu den relevanten Bands aus Schweden gehören und das auch in Zukunft so bleiben wird!
Tracklist:
1. Where Water Goes
2. Stuck With The Distance