…und ich dachte, die „Höher, schneller, weiter“-Trendwelle hätte bereits ihr Ende gefunden. TRIGGER THE BLOODSHED wollen es auf ihrem Debüt nun endlich wissen - und zeigen sich weiß Gott nicht als Stümper, wenn es um das Maximieren von tiefgelegter Brutalität in der Schnittmenge aus Death und Grind geht. Folglich geht es auf „Purgation“ alles andere als kuschelig zu: Blastbeats bis zum Tinnitus, druckvolle Gitarrenwände, jede menge Aggression – nur keine Kompromisse.
Eins muss man den Fünfer aus dem vereinigten Königreich lassen: Was professionelles Produktionslevel, aber auch technische Präzision anbelangt, so haben TRIGGER THE BLOODSHED durchaus ihre Hausaufgaben gemacht. Gerade der noch recht grünschnabelige Drummer beweißt bereits mit seinen sechzehn Jahren ein außerordentliches Geschick hinter seinen Kesseln - und verpasst der Platte den nötigen Druck. Apropos: „Purgation“ klingt klar, glatt, dick – vielleicht etwas zu sehr vom Fließband, doch durchweg solide.
Bei einer Spielzeit von rund 30 Minuten bleibt natürlich nicht viel Zeit zum Todschlagen. Dennoch platzieren TRIGGER THE BLOODSHED gelegentlich ruhige, wenngleich auch eher düstere Samples oder Instrumentale – zur atmosphärischen Unterstreichung, aber auch kleine Auflockerung. Schließlich ist diese auch bitter nötig: Nur selten tritt man vom Gas, stets steht der Vorschlaghammer im Vordergrund. Dies lässt sie unter Umständen leicht kleinkariert und monoton dastehen, und wahrhaftig; Viel Platz für Innovationen oder Überraschungen lassen TRIGGER THE BLOODSHED nicht. So erwischt sich der Hörer nicht selten bei abweichender Aufmerksamkeit, ist eben nicht die volle Spielzeit ganz dabei.
Sind TRIGGER THE BLOODSHED nur eine Band von vielen im engen Korsett des modernen Death Metals? Fest steht: Talent ist ihnen nicht abzustreiten, und ein gewisses Gefühl für den Song besitzen sie bereits jetzt. Für das nächste Mal gilt dennoch: Weiter Hausaufgaben machen, stilistisch auch mal variieren – und nicht nur geradewegs nach vorne. Genrefreunde dürften jedoch bei „Purgation“ nichts falsch machen.
Tracklist:
01. Inception
02. Merciless Ignorance
03. Laceration
04. Rebirth
05. The Defiled
06. Severed
07. Impregnable Miscreation
08. Hollow
09. Lovers
10. Mortuary Walls
11. Violent Elucidation
12. A Wretched Betrayal
13. Retribution
14. The Abortive Becoming
15. Domicile
16. Whited Sepulcher
17. A Perfect Casket