Trip Fontaine dürften einigen besser bekannt sein als Iron Cow. Denn so hieß man vor ein paar Monaten noch und erspielete sich auch schon Gehör . Jetzt hat man sich nach dem Casanova-Typen aus den "Virgin Suicides" benannt und ganz ehrlich: Ich finde den Namen saugut und habe als ich den Film sah auch mit der Idee gespielt meine nächste Band nach diesem langhaarigen und gutaussehenden Typen zu benennen.
Doch was uns natürlich viel mehr interessiert ist der musikalisch Aspekt der Jungs aus dem Frankfurter Vorort Rodgau, oder wie man ihn dort nennt: Rockgau. Trip Fontaine spielen chaotischen Hardcore, der sich wunderbar mit sich immer wieder einschleichender Melodie verbrüdert, und die ein oder anderen Ohrwürmer bürgt. Im Vordergrund steht aber schon meisten der noisige und hektische Part, der den Hörer ganz schön kirre machen kann, wenn er keine Nerven besitzt. Durchgehend wird hier der Druck und die Spannung aufrecht erhalten, und während der 11 Songs sollte beim Verzerr keine Langeweile aufkommen. Leider verbraten sie am Anfang bereits ihren besten Song "Selling The Summer", sodass danach eigentlich kein Song mehr wirklich im Stande ist dagegen anzustinken. Was jetzt nicht heissen soll, dass der Rest nicht taugt. Insgesamt wirkt die Platte noch ein wenig unausgereift und zu beliebig, hätte hier und da besser durchdacht sein können, aber "Lilith" ist schon so eine echte Überraschung, die ich den Jungs so nicht zugetraut hätte. Muss ich mir mal live ansehen, denn das soll noch einmal eine ganz andere Nummer sein. Bis dahin bleibt mir und euch aber noch Zeit sich ein weiteres Mal mit Lilith auseinander zu setzen. Augen offen halten.