Auch auf ihrem fünften Album zeigen sich TRIVIUM gewohnt hochklassig und demonstrieren eindrucksvoll, dass sich auch über eine Tracklist von 13 Songs (die im Schnitt zwischen 4 und 5 Minuten liegen) weder Langeweile noch Abnutzungserscheinungen offenbaren müssen. Im Vergleich zu den letzten beiden Alben sind die Growls wieder etwas schärfer und häufiger geworden, auf „In Waves“ sind neben Matt Heafy auch Corey Beaulieu und Paolo Gregoletto mit Vocals vertreten, wobei nach wie vor Heafy’s Klarstimme die Szenerie prägt. Wenn es eine logische Fortsetzung von „Ascendancy“ im Backkatalog des Quartetts (das 2010 den langjährigen Schlagzeuger Travis Smith gegen Nick Augusto austauschte) geben müsste, dann würde sie wohl „In Waves“ heißen, denn auch hier finden sich leicht ausufernde, emotional mitreißende und überaus vielschichtige Tracks.
Wobei TRIVIUM nie Aggressivität vermissen lassen, sondern im Vergleich zu den Vorgängern noch einen Deut an Härtegrad zulegten. Es ist auch beeindruckend, wie viel Ideen in einzelne Songs verpackt wurden, allen voran werde diese zementiert durch die grandiose Gitarrenarbeit Heafy/ Beaulieu, die immer eng an den Vorbildern (IRON MAIDEN, METALLICA, TESTAMENT) liegt, aber durchgängig ihr eigenes Charisma inne hat und nie den Hauch versprüht, lediglich eine Kopie zu sein. Von der melodischen Herangehensweise ist diese (= die Gitarrenarbeit) etwas flüssiger noch in das Gesamtkonzept eines ohnehin schnell fließenden Albums integriert worden, nicht einmal kommt der Verdacht auf, hier soll eine bestimmte Zielgruppe oder aber die Billboards erreicht werden. Wenn ein Song hervorgehoben werden müsste, dann soll hier stellvertretend „Inception Of The End“ genannt werden, denn Bissigkeit, Verspieltheit und der Schlag in die Magengrupe wird homogen vereint, wobei sich die Allianz tief unter die Haut gräbt.
Produziert wurde „In Waves“ von Colin Richardson und Heafy sowie Beaulieu waren von der Produktion so angetan, dass sie ihren Producer sowohl METALLICA als auch SLAYER für deren kommenden Alben ans Herz legten, damit diese endlich mal wieder zu alter Stärke zurückfänden. „Hochmut kommt vor dem Fall“ werden jetzt die Einen schimpfen, andere werden ob des Gesamtergebnisses „In Waves“ anerkennend mit dem Kopf nicken. Und der letzten Fraktion ist nach Genuss dieses Albums unbedingt zuzustimmen!
Tracklist:
1. Capsizing The Sea
2. In Waves
3. Inception Of The End
4. Watch The World Burn
5. Dusk Dismantled
6. Black
7. Built To Fall
8. Caustic Are The Ties That Bind
9. A Skyline´s Severance
10. Forsake Not The Dream
11. Chaos Reigns
12. Of All These Yesterdays
13. Leaving This World