Fuer ihr persoenliches "Fuck Off"-Album nehmen USELESS ID allen verfuegbaren Anlauf und zaehlen Sandstrand und Weltuntergang zusammen. Endlich vibriert mal wieder die Kinnlade, zuckt, wackelt, bewegt sich aber am Ende doch nicht bis ganz nach unten.
Den "Punk" schreibt die Punkrockband aus Israel dabei weiterhin gross. Ein Grossteil der Songs auf "State Is Burning" bewegt sich verdaechtig nahe um die Zweiminutenmarke und sitzt dennoch so sicher und dynamisch im Sattel, dass es sich so anfuehlt als haetten Yotam Ben Horin und Co seit zwanzig Jahren nichts anderes gemacht. Moment mal: Haben sie praktisch auch nicht. Auf ihrem achten Studioalbum mischt die Band aus Haifa die Gelassenheit des California-Core mit hohem Niveau ("Borrowed Time", "Lonely Man") und zollt ebenso LAGWAGON wie auch BAD RELIGION eindeutig Tribut. "Creation" oder der Titelsong sorgen allem inhaltlichen Beef zum Trotz fuer gute und energische Laune, der nur selten der Feinschliff fehlt. USELESS ID sind beste Kumpels mit THE ATARIS und VERSUS THE WORLD - das stellen nicht zuletzt Songs wie das sommerlich-kickende "Novice" zur Schau. Nicht immer gelingt das Endprodukt so fachmaennisch wie bei den bereits zahlreich genannten Vorbildern. Waehrend Horin ueber die letzten Jahre die Welt bereiste und den ein oder anderen Eindruck zum aktuell traurigen Stand in seinen Texten verarbeitet, erklaert der Bassist und Saenger einige seiner fruehen Punkband-Favouriten als Marschrichtung fuer "State Is Burning". "Night Shift" ist wunderbar luftiger Poppunk der sich gekonnt an MASKED INTRUDER oder den GAMITS abseilt, "Detune" bedient sich ein weiteres Male der Signaturen von Joey Cape und Co. Dennoch sind USELESS ID keine dreisten Riffdiebe und vor allem zu gut und zu griffig um nur als Randnotiz oder zu weit hinten auf der Spaetabend-Playlist fuers kommende Wochenende zu landen. Selbst das Finale macht mit der RAMONES-Hymne "We Don’t Want The Airwaves" nicht nur wegen Ray Bottlerockets Gastvocals derben Spass. Unverkrampfter und selbstbewusster haben USELESS ID selten geklungen.