Polish Death Metal ist in den letzten Jahren zu einer Marke gereift. Allerdings empfinde ich es nicht so, als sei das von Bands wie VADER oder BEHEMOTH losgetretene Crescendo der totalen musikalischen Zerstörung permanent an der internationalen Oberfläche. Vielmehr lodert im Untergrund (da wo der Death Metal eigentlich herkommt und auch hingehört!) ein Feuer, dass jederzeit ausbrechen, aber auch plattgetreten werden könnte. Auch ULCER gehören zu dieser Sorte Bands und „Grant Us Death“ ist wie es sich für Pulverised Records schickt Death Metal, der auf old school as fuck serviert wird. Dabei müssen zwei Referenzen herhalten: ENTOMBED und DISMEMBER! Der auf den Punkt gespielte und ohne große Überraschungen auskommende Tritt in den Allerwertesten müsste eigentlich “Left Ever Flowing Path” heißen, so unglaublich kopierfreudig und fast schon besessen originalgetreu wird hier dem schwedischen Vorzeigemetal gehuldigt. Natürlich stellt sich die Frage, warum nicht gleich das Original gehört werden sollte, aber ULCER sind für alle Fanatiker dieses Genres (und davon gibt es ohrenscheinlich einige, wenn das Angebot tatsächlich von der Nachfrage bestimmt wird) interessant. Zunächst wurde die Produktion ungemein drückend und transparent in Szene gesetzt, selten ist hier in der Vergangenheit ein gekonnter Spagat zwischen derbem und straightem reglertechnisch veredelt worden. Weiterhin paaren sich die typischen Trademarks Aggressivität (hier müssen natürlich auch noch die standardmäßigen Grunts hervorgehoben werden) und Harmonie in genau der Reihenfolge zu einem rohen, ungestümen aber immer professionell zusammengezaubertem Inferno, das mit zunehmender Spieldauer zunehmend Spaß bereitet. Letztlich muss zwischen dem entfachten Zauber der Vergangenheit und dem x-ten Aufguss eine Interessenabwägung stattfinden; bei mir zeigen die Punkte klar das Ergebnis.
Tracklist:
01. Grant Us Death
02. Devilspeed
03. Bloodpainted Salvation
04. The Love Song
05. Godcremation
06. Thanatoeuphoria
07. Devialize
08. The Pact
09. My Lord Has Horns
10. When Horror Comes