“This album is without a doubt some of the heaviest, most dynamic and memorable tunes we’ve ever written”
Das bisherige UNEARTH Abschneiden glich einem Reifeprozess, der zu Beginn eine mit Metalcore vollgefressene Raupe zeigte, die sich nach und nach in einen Metalschmetterling verwandelte. Das mittlerweile fünfte Album des amerikanischen Quartetts (exklusive Session KSE-Drummer Justin Foley) geht einen Schritt zurück und interpretiert den Modern Metal zeitgemäßer als je zuvor in seiner 1998 beginnenden Geschichte. Auch diesmal wurde mal wieder Adam Dutkiewicz an die Regler gelassen und endlich einmal wieder zimmerte der KSE-Gitarrist einen warmen, sehr ausgewogenen Sound, der vor allem in den ruhigen Momenten und wegen der transparenten Instrumentenauffächerung glänzen kann. Shouter Trevor Phipps hört sich etwas dünner an als auf den Vorgängerscheiben, allerdings mutiert er auf „Darkness In The Light“ zu einem ebenbürtigen Instrumentalisten, der im DARKEST HOUR Stil seinen Hinterleuten auch in Sachen melodische Wiedergabe Paroli bietet. Das Album ist voll von Dynamik erzeugenden Breaks, die fließend in das Gesamtkonzept eines nach Moderne klingenden Referenzwerks eingearbeitet wurden. CORE wird im Zusammenhang mit dem nach wie vor übermächtigen Metal groß geschrieben und das ist weder zeitgemäß noch innovativ, aber verdammt heavy und frisch von der Leber weg umgesetzt worden. Im Bereich des Cleangesangs gab es ein (etwas unerwartetes/erwartetes) back to the Oncoming Storm, Gitarrist Ken Susi verweichlicht allerdings mit seinem Membran nicht (zu sehr...), sondern bringt sich relativ häufig mal plötzlich, mal als Horrido-Finale oder aber als Überbrückung ein. Darf er auch, denn er ist zusammen mit dem zweiten Gitarristen Buz McGrath der mehr oder weniger heimliche Star auf diesem Album. Im Laufe der Zeit mutierten beide zu wahren Saitenvirtuosen und "Darkness In The Light" entpuppt sich von Beginn an zu einem Feuerwerk der Gitarrengelüste. Wo andere wahrscheinlich ihre Klampfen wegen Vergeblichkeit an den Nagel hängen, fangen die beiden an, melodische Leads, knackige Riffs oder wahnsinnig gut gespielte Soli am Fließband zu produzieren, wobei diese auch streckenweise angenehm in die Länge gezogen wurden und wie ein immer wieder aufloderndes Feuer anmuten. Und endlich traut sich mal wieder eine modern agierende Band, etwas mehr auf die melodische Stimmung zu setzen und dabei schnell, knackig und ungemein thrashig vorzugehen.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass sich endlich mal wieder eine Band an ihren eigenen Einleitungssatz gehalten hat. Früher war alles besser? Nein, UNEARTH!
Tracklist:
1. Watch It Burn
2. Ruination Of The Lost
3. Shadows In The Light
4. Eyes Of Black
5. Last Wish
6. Arise The War Cry
7. Equinox
8. Coming Of The Dark
9. The Fallen
10. Overcome
11. Disillusion