Seine Aggression im D-Beat zu entladen, ist ja bekannterweise nichts erschütterndes mehr. UNKIND hingegen geben sich aber nicht mit nur einem Extrem zufrieden und vertonen auf „Pelon Juuret“ ihre Grenzen auch in der Kraft der Ruhe.
Während es ja Gang und Gebe ist, seinen Crust mit den Melodien des skandinavischen Punk und Metal zu füttern, nutzen die Finnen ihren Heimvorteil aus und zeigen auf ihrem neuen Langspieler „Perlon Jurret“, dass sie dem Genre und seiner Mentalität deutlich näher stehen als manch andere gerade so hoch gepriesene Band aus Übersee. Ihre Herkunft und die Mentalität ihres Hardcores und seiner extremen Abwandlung ist ihnen deutlich anzuhören. Sicherlich schwer in Worte zu fassen, flechten UNKIND ihre Melodien wesentlich traditioneller und leichtfüssiger in ihren D-Beat hinein. Die Finnen haben diesen typischen skandinavischen Touch in ihrer Musik, der unmittelbar mitzureißen weiß. Ihr Crust ist zwar recht simpel inszeniert und deutlich hardcoriger Natur, beherbergt aber eine übermannende Wut. Die ausschließlich in finnisch heraus gebrüllten Texte, wirken darüber hinaus ausserordentlich intensiv. Doch UNKIND können nicht nur wild und rotzig. Sie suchen auch immer wieder Abwechslung in ruhigen, atmosphärischen Liedstrecken, die ihrer Intensität noch mehr Ausdruck verleihen.
Vielleicht funktioniert der „Aha-Effekt“ der Finnen auf „Pelon Juuret" nicht mehr ganz so stark, wie noch auf dem grandiosen Relapse Debüt „Harhakuvat“. Auch war der Vorgänger in seiner Abwechslung ein wenig ausgeprägter. Dennoch beweisen UNKIND mit ihrem neuen Album wieder einmal, dass sie zurecht zu den Bands gehören, die in diesem Genre herausstechen.
Trackliste:
01. Pelon Juuret
02. Vihan Lapset
03. Valtakunta
04. Viallinen
05. Olemisen Pelko
06. Laki
07. Kehtoon Tapetut
08. Saatookoti