Plattenkritik

Vader - Welcome To The Morbid Reich

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Release Date: 12.08.2011
Datum Review: 28.08.2011

Vader - Welcome To The Morbid Reich

 

 

Nachdem „Necropolis“ schon eher an alte Machtwerke wie „Litany“ erinnerte, blieb die Frage wie weit VADER nun mit „Welcome To The Morbid Reich“ zurück in die Vergangenheit reisen wollen. Zurück zu den Demos? Coverartwork und Albumtitel könnten jedenfalls nicht weniger Charme und Feeling der frühen Death-Metal-90er ausstrahlen. Die Antwort auf diese Frage fällt dabei nicht ganz so eindeutig aus: Straight ja, aber nicht unbedingt eher alte Schule als der Vorgänger.

Im Grunde geht es um dasselbe wie auf jeder VADER-Platte: Mal leicht chaotische Tempoattacken, mal eher schnörkellose, aber umso direkter wirkende Riffs, und mal eher schleppendes, stampfendes. Dabei immer versehen mit dieser gewissen „bösen“ Atmosphäre; nicht unbedingt düster (im Sinne von angsteinflößend), mehr bestimmt vom teils leicht trashigen Charme alter Horrorfilme. Und natürlich: Piotr „Peter“ Wiwczarek, ohne dessen Stimme VADER einfach nicht VADER wären. „Markant“ wäre hier eine absolute Untertreibung. Veränderungen halten sich da in Grenzen, aber was erwartet man sich da überhaupt von VADER? Ganz bestimmt keinen runderneuerten Sound. Erfreulich wäre allerdings eine wieder etwas rohere und organischere Produktion gewesen, denn ironischerweise ist „Welcome To The Morbid Reich“ wieder glatter produziert als „Necropolis“, und zielt in der Hinsicht schon wieder etwas mehr auf die „Impressions In Blood“ ab.

Dafür gibt’s fast durchgehendes Geballer, ganz ohne die sonst immer mal platzierten rein schleppenden Stücke. Im Austausch dafür: Beschwörende Chöre wie bei den eigenen Landsmännern von BEHEMOTH, aber eben auch wieder wie auf der „Impressions In Blood“. Die progressiven Ansätze dieses recht herausstechenden, und daher nicht unumstrittenen Albums hat man allerdings nicht übernommen. Lediglich der Midtempo-Rausschmeißer „Black Velvet And Skulls Of Steel“ versucht sich wieder etwas an dieser Art, wenn auch leider ohne Erfolg, und vergleichsweise erschreckend blass.

Was ist „Welcome To The Morbid Reich“ also letztendlich? Auf jeden Fall kein Album, welches noch weiter in die Vergangenheit zurückgreift, viel eher ein weiterer Querschnitt des gesamten Schaffens der Band, aber auch irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes. VADER zeigen dabei, dass sie es etwas verlernt haben abseits des üblichen Kurses zu packen. Wirklich spannend, wobei eher spaßig sind letztendlich nur Nummern wie das herrlich brachiale, da absolut direkte „I Am Who Feasts Upon Your Soul“ – und da VADER auf diesem Album auch fast ausschließlich auf solche Nummern setzen, ist „Welcome To The Morbid Reich“ immer noch ein völlig solides Album geworden, welches Fans abermals zufriedenstellen dürfte – zumindest die meisten. Den wirklichen Biss, dieses gewisse aufregende, wie man es in der Vergangenheit so oft fühlen konnte, fehlt mir auf „Welcome To The Morbid Reich“ aber doch viel zu oft. Ob da dann das Prädikat „Querschnitt des gesamten Schaffens der Band“ wirklich angebracht ist?

Tracklist:

01. Ultima Thule
02. Return To The Morbid Reich
03. The Black Eye
04. Come And See My Sacrifice
05. Only Hell Knows
06. I Am Who Feasts Upon Your Soul
07. Don't Rip The Beast's Heart Out
08. I Had A Dream...
09. Lord Of Thorns
10. Decapitated Saints
11. They Are Coming...
12. Black Velvet And Skulls Of Steel

Autor

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Olivier H.

Autoren Bio

"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed