Als produktives Ventil war es zunächst nur gedacht, als Möglichkeit sinnvoll mit dem Verlust des eigenen Vaters umzugehen. Was sich letztlich daraus entwickelt hat: Zum einen, was man gemeinhin als „Supergroup“ abtut, mit Mitgliedern von so namhaften Bands wie PARADISE LOST, MY DYING BRIDE oder AT THE GATES. Zum anderen ein Schritt zurück zu den Wurzeln, zurück zum Death Metal der frühen 90er, zurück nach Göteborg, zurück zum Crust und all dem anderen, was den Weg zu eben genannten Bands einst ebnete. Ein Album, hinter dem also so einiges stecken dürfte, und das es eigentlich nicht verdient hat so schnell wieder zu den Akten gelegt zu werden. Das will man als Genrefan zunächst eh nicht, vereint der düster-brachiale Sound der Band doch ganz eindrucksvoll den sägenden Sound der letzten BLOODBATH oder ROTTEN SOUND mit der tieftraurigen, schleppenden Melancholie von GOREMENT und all seinen in die Ferne hallenden Gitarrenmelodien. Da hört man doch sofort – ohne überhaupt einen Blick auf die Mitgliederliste geworfen zu haben -, dass da Menschen spielen, die was von ihrem Handwerk verstehen.
Ein Album muss sich aber – so bedeutend es auch anmutet – letztlich immer an der Qualität seiner Songs messen. Und hier werden VALLENFYRE leider nicht ganz dem gerecht, was die Band bei all dem Drumherum so verspricht. Nett ist zwar immer der Sound, doch so wirklich packt das alles selten. Gute Momente gibt es, doch sind sie letztlich doch zu spärlich gesät, zu sehr regieren die Standards – dem Songwriting fehlt einfach der gewisse Kick. Schade, dass sich ein Album mit scheinbar so ehrlichen Emotionen doch wieder stellenweise so alltäglich, so durchschnittlich anfühlt. Ein beachtliches Tribut an den verstorbenen Vater? Diese Frage müssen andere bejahen.
Tracklist:
1. All Will Suffer (04:10)
2. Desecration (04:56)
3. Ravenous Whore (03:02)
4. Cathedrals Of Dread (03:52)
5. As The World Collapses (03:14)
6. A Thousand Martyrs (03:25)
7. Seeds (04:46)
8. Humanity Wept (02:18)
9. My Black Siberia (03:50)
10. The Divine Have Fled (03:42)
11. The Grim Irony (04:40)