VENOM sind spätestens seit ihrem zweiten Album “Black Metal” (1982) Kult, da sie einem noch in den Kinderschuhen steckendem Genre einen Namen gaben. Mal ganz davon abgesehen, dass sie Millionäre dahingehend sind, diese Anzahl an Bands beeinflusst zu haben und bereits solch illustre Gesellen wie METALLICA als Appetizer in ihr Vorprogramm ließen. Aber allein der Kult verkauft keine Alben! Mittlerweile dreht sich die Erde um die Sonne und die musikalischen Uhren ticken woanders. Ist das 14. Album „From The Very Depths“ somit überflüssig? Nein, mitnichten!.
Mastermind und einzig verbliebenes Urtier der ersten Tage Cronos klingt immer noch so diabolisch wie damals. Seine Stimme rotzt und röhrt sich durch die süß betitelten Tracks. „From The Very Depths” klingt wie der typische Thrash/Speed Metal der frühen 80er Jahre und wurde auch so holprig druckvoll produziert. Im Gegensatz zu späteren Heroen des Black Metals, die den richtigen Erfolg des von VENOM losgetrampelten Genres einsammelten (CELTIC FROST, BATHORY oder MAYHEM), haben die Engländer aber immer den Schalk im Nacken und nehmen das luciferische Leben nicht Bierernst. Das ist wohl der Grund dafür, dass beim Hören dieses Albums die Mundwinkel immer leicht nach oben zeigen.
Vielleicht hätten sie ihre Setlist auf zehn Songs schrumpfen lassen sollen, denn gerade nach hinten raus wird der Skipfinger nervös. Aber Kracher wie „Smoke“, „The Death Of Rock’n’Roll”, Temptation” oder der Titeltrack garantieren einen vorher nicht für möglich gehaltenen Hörgenuss. Eine Verneigung vor MOTÖRHEAD („Long Haired Punks”) und dem rumpelnden „Evil Law“, das auch auf „Black Metal“ oder „Welcome To Hell“ (1981) hätte stehen können, später wird jedoch spätestens klar, dass sich das mit La Rage und Danté komplementierte Trio immer noch dreckig, gemein und damit nicht überflüssig durch die satanische Botnik poltern kann. Gelernt ist halt gelernt und Kult bleibt somit Kult.
Tracklist:
01. Eruptus
02. From The Very Depths
03. The Death Of Rock’n’Roll
04. Smoke
05. Temptation
06. Long Haired Punks
07. Stigmata Satanas
08. Crucified
09. Evil Law
10. Grinding Teeth
11. Ouverture
12. Mephistopheles
13. Wings Of Valkyrie
14. Rise