Plattenkritik

Victims - Lies, Lies, Lies 7''

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Release Date: 10.07.2009
Datum Review: 12.07.2009

Victims - Lies, Lies, Lies 7''

 

 

Der gemeine Subkulturskandinavier schreibt mitunter geile Gitarrenriffs. Das wissen wir nicht zuletzt seit ABHINANDA oder JR. EWING. Gut, mit denen haben VICTIMS musikalisch jetzt nicht so viel gemein. Ein untrügliches Gespür für einfache, durchschlagende Straßenköterhymnen mit D-Beat-Gestus ist jedoch zweifelsfrei vorhanden – und dazu braucht es eben: Riffs.

Wer in Sachen VICTIMS nach dem grandiosen Statement "Killer" nach auditivem Nachschub lechzt, der kommt jetzt auf seine Kosten – zumindest für knapp vier Minuten. Die Ansage ist klar. Irgendwo zwischen Crust, D-Beat, Streetpunk und Hardcore alter Machart changieren die Schweden zwischen Knüppel-aus-dem-Sack und räudiger Hymne. Gerne auch in einem Song. Unterschiede zum Vorgänger? Gibt es nicht. Gegenteilige Behauptungen wären: 'Lies, Lies, Lies'. Die Texte: Immer schön parolenhaft. Die Musik: Eigentlich immer eine Hymne. Jene „moderne“ Form D-Beat infizierten Punks scheißt auf Subtilität und einen wie auch immer gearteten intellektuellen Habitus. „Ignorant and blind, you walk with a mind so blank. The only confusing is a truth with lies. Lies, lies, lies.“ Es soll ja, bei aller Schlichtheit dieser Aussage, Menschen geben, die tatsächlich so sind. Blöde Bankmanager mit goldenen Fallschirmen, Politiker, Lehramtsanwärter – oder Till Schweiger zum Beispiel. Das Leben geht trotzdem weiter…Der Titelsong schleicht sich an mit bedrohlichen Gitarren, ein kurzes „Uh!!!“ und der Song entfaltet sich mit raumgreifender Produktion und wuchtigem Bass zu einem ziemlichen Hit. Am Ende gibt es Soli. Warum bekommen andere Bands das in dieser effektiven Schlichtheit nicht hin? 'Life goes on' springt den Hörer noch unvermittelter an. Das immer-der-gleiche-Song-mit-anderem-Titel-Argument steht im Raum, VICTIMS wischen es mit dreckiger songschreiberischer Finesse vom Tisch. Zwei Songs, ein Artwork von J. Bannon. So simpel wie MOTÖRHEAD. Und ebenso effektiv. Kritikpunkte? Bannon mutiert immer mehr zur Kunst-Referenzmaschine seiner selbst. Das ist allerdings auch nix Neues.


Tracklist:

1.Lies, Lies, Lies
2.Life Goes On

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René

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