Plattenkritik

Vitja - Echoes

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Release Date: 13.12.2013
Datum Review: 10.12.2013

Vitja - Echoes

 

 

Ginge es nach dem Begleitschreiben zum Debütalbum dieser Jungs aus Köln und Münster, sollten sich Bands und Musiker weltweit gleich wieder hinlegen. Oder zumindest noch heute ehrfürchtig auf die Knie fallen. "Echoes" muss "Der Herr der Ringe" des modernen Metal sein. Oder größer. Und mächtiger. Ein handelsüblicher CD-Player liefert Antworten.

VITJA rücken erst im laufenden Jahr über Liveshows und Festivals vor, "Echoes" enthält somit die ersten je aufgenommenen Tracks des Vierers mit dem (hoffentlich ironisch gemeinten) "Worship The V"-Gruß. "Sleeping In Snow" schält sich ohne Umwege aus den Boxen und liefert einen kompromisslosen Cocktail mit viel progressivem Metal(-Core) als Hauptzutat. Die elf Songs sind blickdicht produziert und spielen mit Deathmetal-Licks und Blastbeats - das komplexe "Imageless" etwa zeigt die spielerischen Vorlieben der Band, die sich aus ehemaligen Mitgliedern von u.a. DISPOSED TO MIRTH zusammensetzt.
VITJA drücken eine Menge technisches Können in ihre Arrangements, dazu spielen unterschwellige Synthesizer und elektronische Gimmicks eine markante Nebenrolle in "Strange Noises" oder dem brachialen "Beside The Wires". Schnell fügt sich der Großteil von "Echoes" jedoch bekannten Schemata und Abläufen, inklusive des textlichen Fundaments von Frontmann David Beule. So grüsst gen Albummitte das instrumentale Interlude, "The Selfish Giant" presst in seinen drei Minuten alle weichgekauten Partikel eines Albums gegen die imaginäre Glasscheibe, dass 2013 ausser böse dreinschauenden Genre-Hardlinern kaum noch auf innovatiter Stufe mitreissen dürfte. VITJA sind (ganz offensichtlich) selbstbewusst und fokussiert bei der Sache, was man "Echoes" und seinem Organismus anhören kann. Auch die Ansätze von Djent oder der experimentelle Touch pumpen mehr Blut durch "Echoes" als durch manch anderes vergleichbares Release. Ob die "Studioperformance", die Beule, Vladimir Dontschenko, Mario Metzler und Daniel Pampuch zusammen mit "Top-Produzent Aljoscha Sieg" in dessen Pitchback Studios ablieferten, allerdings wirklich "ihresgleichen sucht" und "Echoes" so als das "atemberaubende Meisterwerk harter Gitarrenmusik auf technischem und kreativen Level" in die Geschichte des (europäischen) Metalcores eingehen wird, weiss vielleicht nur das Vermächtnis des heiligen "V´s". "Ein Vermächtnis anspruchsvoller und mitreißender Musik, dunkel-tiefgründiger Lyrik und unzerstörbarem Willens". Letzteren haben VITJA ganz sicher.



Trackliste:

01. Sleeping In Snow
02. Conversations
03. Imageless
04. The Selfish Giant
05. Strange Noises
06. Paralyzed / Memory Map / Interlude
07. Eligia
08. Beside The Wires
09. Clutch At Straws
10. Through Clouds
11. Nocturnal

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.