Manchmal bekommt man Platten vorgesetzt, bei denen man einfach ganz schnell ausmachen möchte. „Underskin“ ist so eine. Was machen die Jungs falsch? Eigentlich nicht viel – außer vielleicht, die Platte an mich geschickt zu haben. Denn so sehr ich mich um auch nur ein gewisses Maß an Objektivität bemühe, so sehr, so laut schreit diese eine Stimme in meinem Kopf, die vehement brüllt: „Hilfe!“ Poppiges Chorus-Bridge-Geplänkel mit einer ordentlichen Priese Schmalz, eine Stimme, für die das Prädikat „störend“ noch untertrieben ist und eigentlich nette Elemente wie ein Klavier oder elektronische Spielereien, welche man nicht hätte mehr in den Sand setzen können. Ansonsten halt unspektakuläre Drei-Akkorde-Riffs auf kitschigen, stets brav 3-4 minütigen Goth-Rock-Format, bei dem auch wirklich kein bisschen Atmosphäre oder Stimmung aufkommen will. Eher Klaustrophobie. Wer’s mag…
P.S:
Was ist wohl der letzte Song? Richtig: Eine Klischeeballade. Mit Streichern. Und Akustik-Gitarre. Und noch mehr Kitsch.