Christopher Daly, Jim Kimball? Spanky Van Dyke? Keinen Schimmer? Ok – neuer Versuch, Namedropping wirkt immer: TEXAS IS THE REASON, J. MAJESTY, RETISONIC? Da klingelt´s? Wieder / noch immer beste Freunde sein, auf musikalische Trends und Hypes ein Ei pellen und schön dem – Achtung – „Emo“-Klängen der 00er frönen – so klingt VS. ANTELOPE nach ersten Genussversuchen.
Schöne Gitarren, tragendes Schlagzeug und klare Gesänge, so eröffnet „Brown Bells“, melodisch schon einer der Highlights auf dem selbstbetitelten Debüt der New Yorker. Schnell fühlt man sich an frühere Zeiten erinnert, diese ehrliche und schummerige Art von Songwriting, wie sie „Throw Old Things Away“ oder „Boy With Your Heart“ schmückt – mit all den seichten, angezerrten Melodien der abgegriffenen Telecaster und den gefühlvoll-poppigen Vocalschüben. VS. ANTELOPE klingen vertraut, immerhin verbindet die Mitglieder eine ca. 15-jährige gemeinsame Vergangenheit. Die Band hat mit Hilfe von Ian Love (Rival Schools) ein Album erschaffen, welches sich für Begriffe wie „Retro“ oder sogar „Emo“ nicht schämen muss, aber durchaus an einer sehr langen Leine geführt wird. Leiht man „Vs. Antelope“ sein Ohr nicht pausenlos und mit Hingabe und Verständnis, so droht man den Anschluss und die Hintergründe zu verlieren. „Forgotten Way“ oder THE BRONX´s „Notice Of Eviction“ in der Slowmo-Version driften schon sehr zerrend auf langwierige Songautobahnen ab, trotz des andauernden Erhalts des „Rock“-Prädikats bei VS. ANTELOPE.
New York heute ist zwar nicht das New York der End-90er – aber mit dieser Band hat es ein Verfechter des damaligen Sounds geschafft, plausibel und direkt zu klingen, ohne böse Blicke der strikten Brooklyner Indie-Junkies befürchten zu müssen.
Nochmal, weil´s so schön war: E M O. Macht richtig Spaß...
Tracklist:
1. Brown Bells
2. Boy With Your Heart
3. Woodstock Mountains
4. Notice Of Eviction
5. Throw Old Things Away
6. Coalition
7. Forgotten Way
8. Two Friends
9. You Are The Sun