Wenn man W.E.B. eines nicht vorwerfen kann, dann ist es Ideen-Armut. Was man auf der einen Seite vielleicht positiv werten mag, ist auf der anderen jedoch wohl auch der größte Kritikpunkt am dritten Album des Quartetts.
Steuert man in den ersten Tracks noch klar in Richtung DIMMU BORGIR, kommt man danach ganz schön vom Weg ab, versucht sich ebenso an Industrial-Einlagen wie Akustik-Ausflügen, integriert zu guter Letzt dem Klischee entsprechend natürlich noch Frauengesang. Dies alles ergibt kein rundes Gesamtbild, sondern ein Motiv, dass an allen Ecken offene Enden zurücklässt. Wie man Gothic Metal und Black Metal besser vermischt, hätte man sich leicht von den Landsleuten von SEPTICFLESH abschauen können.
Dazu trübt die leblose und synthetische Soundkulisse (ob ein Mensch oder eine Maschine für das Schlagzeug verantwortlich war, ist nicht auszumachen) das Hörerlebnis zusätzlich.
Nach 53 Minuten bleibt somit kein guter Eindruck zurück. Hier wäre weniger mehr gewesen. W.E.B. sollten nicht versuchen in alle Richtungen gleichzeitig zu schießen, sondern sich für eine Stilistik entscheiden – oder die einzelnen Elemente besser miteinander verzahnen.
Tracklist:
01 Let There Be Night
02 Nightmares in Disguise
03 For Bidens
04 God Plays Dead
05 Eligos
06 Crimson Dawn
07 Prince of 1000 Frozen Suns
08 Malaise
09 Night Funeral
10 Clamor Luna Part I – Clamor Rex
11 Clamor Luna Part II – Regima Est
12 Clamor Luna Part III – Regnum Sanguinis