WHEEL gehören seit ihrem Debüt „Moving Backwards“ seit 2019 zum erfreulichsten, was der progressive Metal zu bieten hat. Die englisch-finnische Freundschaft schaffte es abermals, trotz aller Verspieltheit homogene Songs zu schreiben und lässt den Hörer somit nicht im Dickicht des Unerschließbaren stehen. Das neue Werk „Resident Human“ lässt sich sogar deutlich schneller im Vergleich zum Vorgänger erschließen und besticht bereits auf den ersten Blick, denn zusammen mit dem Artwork lädt der Titel zum Nachdenken über das Gesamtkonzept dieses Albums ein. Die aus 6 Songs und einem Outro bestehende Tracklist wird durch drei überlange Tracks dominiert („Dissipating“, „Hyperion“ und der Titeltrack), die relativ ähnlich konzipiert wurden. So entlädt sich „Dissipating“ nach neun immer wieder aufbauenden Minuten, ohne jedoch die Contenance zu verlieren. Herausragend diesmal die Gesangsleistung von James Lascelles, der mit seiner beruhigenden Stimme eine Brücke über das Album schlägt und „Resident Human“ so einzigartig werden lässt. Natürlich sind abermals Parallelen zu TOOL deutlich hörbar, aber WHEEL haben es geschafft, sich wegen der Songdienlichkeit und der stimmlichen Akrobatik freizuschwimmen. Instrumental agieren sie diesmal etwas zurückhaltender, so, als wollten sie dem Hörer eine Spielwiese zum Austoben bieten, auf der jedoch die Grenzen deutlich abgesteckt wurden. „Resident Human“ ist ein Highlight des noch jungen Jahres und hilft einem durch diese schweren Zeiten. Eine solche Agglomeration von genialen Musikern ist ein Traum, und wenn diese es dann noch schaffen, diese Genialität in Songs zu gießen dann ist von ganz großem Prog-Kino die Rede. Danke WHEEL für dieses Album!
Ein Interview mit dem Drummer der Band könnt ihr euch HIER durchlesen.
