Mit “SO WHAT?” veröffentlichen die Briten WHILE SHE SLEEPS ihr abwechslungsreichstes und bestes Album ohne dabei die eigenen Metalcore-Wurzeln zu verlieren.
Knapp zwei Jahre nach “You Are We” bringen WHILE SHE SLEEPS auf ihrem vierten Longplayer 11 neue Songs unter. Angeführt von der ersten Single “ANTI-SOCIAL”, die ein wahrer Nackenbrecher ist, startet das Album mit Hundegebell und allerlei anderer Soundspielereien, die in einen mitreißenden Metalcore-Song mit Moshpit-Garantie verpackt wurden. Im zweiten Stück “I’VE SEEN IT ALL” bieten die Briten einen der eingängigsten Refrains ihrer kompletten Diskografie an. Mehr Rock, weniger Metalcore, so präsentieren sich auch die anschließenden Tracks “INSPIRE” und “SO WHAT?”, wobei “INSPIRE” mit allerlei elektronischen Spielereien á la BRING ME THE HORIZON daherkommt. Was bei dem Kollektiv um Oli Sykes inzwischen ganze Alben füllt, bleibt bei WHILE SHE SLEEPS eine Spielerei, die Abwechslung in ein grundlegend Metalcore-lastiges Soundkonzept.
Ähnlich wie “ANTI-SOCIAL” gibt es bei “THE GUILTY PARTY” voll auf die 12 und man kann sich bildlich vorstellen wie sich der Moshpit im Intro des Songs öffnet um sich dann mit voller Kraft aufeinander zuzubewegen und ein unkontrolliertes Chaos zurücklässt. Ähnlich präsentiert sich auch die vierte Single “ELEPHANT”. Zwischen den beiden Songs packt die Band in “HAUNT ME” noch einen astreinen Rap-Part in das Soundkonstrukt von “SO WHAT?” (ähnlich wie bei “BACK OF MY MIND”).
Doch nicht nur Rap und Elektronik halten Einzug in den Sound von WHILE SHE SLEEPS. Auch ein mehrstimmiger Chor wurde für die Aufnahmen zum Album engagiert. Zudem singen die Briten häufiger als zuvor mehrstimmig. Die Gitarristen Sean und Mat unterstützen Sänger “Loz” immer wieder am Mikrofon und verleihen den Songs dadurch mehr Tiefe. Beispielhaft hierfür sind “SET YOU FREE” und “GATES OF PARADISE”.
WHILE SHE SLEEPS gelingt mit “SO WHAT?” ein aufregendes Album, das sowohl die bestehende Fanbasis anspricht als auch neue Fans anlocken kann. Der gezielte Einsatz von unterschiedlichen Stilelementen verpacken die Briten in beeindruckender Weise in ihr Metalcore-Soundgewand.