Medina Rekic und Hansjoerg Loferer geben es offen zu: Ihre Idee war es, dass die WHITE STRIPES, TITO & TARANTULA und die EAGLES OF DEATH METAL eine Meisterschaft im Steckdosenlecken ins Leben rufen sollten.
Somit sind die WHITE MILES nicht nur verantwortlich fuer den auf "The Duel" galant abgelieferten "Dirty Pole Dance Stoner Blues Rock" - sondern auch fuer etwaige Spaetfolgen. "In The Mirror" mag zunaechst nach harmlosem Heartland klingen, dann aber kramt Medina stimmlich alles an Reserve zusammen, was Alison Mosshart eigentlich fuer den Morgen danach uebrig gelassen hat. Das Ergebnis hat Schmackes, Drive und laesst sich perfekt neben "Insane To The Bone" aufs Sofa, zudem sich Quentin Tarantino eine dicke Zigarre anzuendet. Dunkle Bluesriffs, laute Drums, Rekics verlaessliche und drueckende Stimme - das Ergebnis klingt kompakt und doch massiv wie ein Grosstadttelefonbuch. Die elf Songs sind vorlaut und dominant, "A Good Pennyworth" psychrockt nebenbei und ueberholt das straight-klackernde "Crazy Horse" trotz dessen gepimpter Stonerattituede. Wie anti-hippiesk und selbstbewusst im Anschluss das Duett "Coke On A Jetplane" zum Loslassen und Draufscheissen einlaedt - zu verdanken ist das sicher der Toursucht dieses Tiroler Duos. Das zweite WHITE MILES-Album hat sich Gitarrist Micko Larkin (u.a. HOLE) unter den Nagel ge- und mit seiner direkten Londoner Art gleich ganz weit aufgerissen. "A (n) Garde" wirkt fast arrogant vor Coolheit, "Heid" mit vernebelt-manischer Stimme und seinem fuzzigen Puls
im Anschluss fast noch unzurechnungsfaehiger als "The Duel" in seiner Gesamtheit. "River Of Gold" kehrt zurueck zu angezerrten Staerken und Weltraum-Refrain, dann verliert sich das Finale "Keep Your Trippin Wild" inmitten seines sechsminuetigen Waberns. "You started clipping my ignition but my horse ain't ready yet". Davon ist auf "The Duel" nur selten etwas zu spueren.