Plattenkritik

Walter Schreifels - An Open Letter To The Scene

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Info

Release Date: 30.04.2010
Datum Review: 28.04.2010

Walter Schreifels - An Open Letter To The Scene

 

 

Wenn jemand wie WALTER SCHREIFELS ein Album namens “An Open Letter To The Scene” veröffentlicht, dann kann man sicher sein, dass hinter dem plakativen Titel auch was steckt. Denn SCHREIFELS, das wissen wir ja alle, ist nicht irgendwer. Aber mal fürs Protokoll: Erst schrieb er mit YOUTH OF TODAY Geschichte, dann räumte er mit den GORILLA BISCUITS auf und überraschte mit QUICKSAND alte Fans. Noch was? Stimmt, mit CIV stellte der Kerl sämtliche Weichen für aktuell so angesagte Pop-Hardcorebands und veröffentlichte mit den RIVAL SCHOOLS eines der bodenständigsten Rockalben aller Zeiten. WALKING CONCERT gab es dann auch und bei dieser Liste an absoluten Meilensteinen fragt man sich natürlich, was so ein Typ inzwischen überhaupt macht. Nun, noch immer Musik. Aber keine laute. Schon seit Jahren kann man ihn in Solo auf diversen Konzerten beobachten, jetzt endlich auch mit Debütalbum.

SCHREIFELS ist noch immer in seinem Hardcore-Kosmos zuhause. Das merkt man zum Einen daran, dass er CIV und AGNOSTIC FRONT covert, zum anderen aber auch an den behandelten Themen auf „An Open Letter To The Scene“. „Save The Saveables“ handelt irgendwie von Leistungsdruck, von Innovation und einer bodenständigen Selbsteinschätzung, ebenso wie ein Song wie das schöne „Shootout“ auch mal mit Herzensangelegenheiten kommen kann. Aber gerade die Songs, die sich eindeutig/zweideutig auf Musik, aktuelle Genres und Bewegungen innerhalb Szenenidentifikationen zu tun haben, gefallen besonders. Man achtet auf Aussagen, auf Texte, auf einzelne Phrasen und konzentriert sich somit extrem. Dabei fällt dann gar nicht auf, dass Herr Schreifels in seinem akustischen Kontrast ein wenig schwächelt. Trotzdem schön, wie „An Open Letter To The Scene“ so nach und nach immer intensiver wirkt und während „Don’t Gotta Prove It“ sogar der RIVAL SCHOOLS-Kollege und großartige Singer/Songwriter IAN LOVE mitwirkt. Und jegliche Länge und Schwäche wird ohnehin ausgebügelt, wenn im „Open Letter“ auf rührende und sympathische Art und Weise dem WARZONE-Sänger Ray „Raybeez“ Barbieri Tribut zollt. Wenn man den Satz „Not everybody liked him all the time but at the Sunday matinee he filled the sky“ hört, melden sich kleine Tränen und ein Unmensch ist, wer hier nichts fühlt. Großartig.

Tracklist:

1. Arthur Lee’s Lullaby
2. She Is To Me
3. Society Suckers
4. Save The Saveables
5. Shootout
6. Don’t Gotta PRove It
7. Wild Pandas
8. Requiem
9. Ballad Of Lil‘ Kim
10. Open Letter

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Raphael

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