Bislang hatte WE CAME AS ROMANS auf Allschools einen schweren Stand. Konnten zwar einige Leser mit den zwei Vorgängerwerken etwas anfangen, stießen sie bei den Rezensenten oft auf wenig Gegenliebe. Mit „Tracing Back Roots“ ist dies nun etwas anders.
Zugegeben, allzu innovativ ist das wirklich nicht, was WE CAME AS ROMANS auf ihrem dritten Album bieten. Alle Elemente hat man irgendwo bei ARCHITECTS oder BRING ME THE HORIZON, zwischen denen die Amerikaner ihre Zelte aufgeschlagen haben, schon einmal gehört. Dennoch muss man dem Quintett nach einigen Durchläufen attestieren, dass sie wissen wie man gute Songs schreibt, die nach mehrmaligem Hören auch im Gedächtnis bleiben. Der größte Unterschied zum 2011er Vorgänger „Understanding What We´ve Grown to Be“ ist wohl der deutliche Fokus auf Klargesang, was der Band jedoch außerordentlich gut zu Gesicht steht. Dabei führen sie mit dem relativ rauen Titeltrack zu Beginn eigentlich auf eine falsche Fährte, kommt doch kaum eines der restlichen Lieder wieder auf dieses Härtelevel. Das macht aber nichts, hat man mit „Hope“, „Never Let Me Go“ oder „Tell Me Now“ Melodien am Start, die jeden Top-40-Act neidisch machen würden. Zusammen mit eingewobenen elektronischen Einflüssen und natürlich auch dem einen oder anderen Breakdown hier und da gehen sie den selben Weg wie die Eingangs genannten britischen Bands. Sie behalten ihre Wurzeln im Hinterkopf, haben ihre Augen aber ganz klar in die Zukunft gerichtet. Gewiss wird es wieder Menschen geben, denen die Musik zu weichgespült ist, ohne angelegte Scheuklappen hat man hier jedoch sicherlich seinen Spaß.
Mit „Tracing Back Roots“ ist WE CAME AS ROMANS durchaus ein eingängiges Album gelungen, das darüber hinaus über längere Zeit unterhält und immer wieder neue Details bereithält!
Tracklist:
01. Tracing Back Roots
02. Fade Away
03. I Survive ft. Aaron Gillespie
04. Ghosts
05. Present, Future, and Past
06. Never Let Me Go
07. Hope
08. Tell Me Now
09. A Moment
10. I Am Free
11. Through the Darkest Dark and Brightest Bright