Ein gleichnamiger Albumtitel. Ein eher schlichtes bis uninspiriertes Album-Cover. Wollen sich WHITECHAPEL etwa der Stagnation der DeathCore-Kollegen anpassen? – Mitnichten.
Trotz einer, nennen wir es mal „Bescheidenheit“ in der Wahl des Albumtitels und der Präsentation des Artworks, melden sich WHITECHAPEL mit ihrem mittlerweile vierten Longplayer zurück.
Um es mal vorweg zu nehmen, auf ihrem neuen Album bestätigen die Herren aus Tennesee, dass sie zu den abwechslungs- und einfallsreichsten Bestreitern eines Genres gehören, mit dem sie eigentlich auch nur aufgrund ihrer Anfangstage in Verbindung stehen.
Mit einem neuem Drummer an Bord (ex-Knights Of The Abyss), weisen WHITECHAPEL ausdrücklich darauf hin, dass die Songs ihres neuesten Werkes im Kollektiv geschrieben wurden und nicht wie sein Vorgänger als ein Resultat einzelner Alleingänge im Songwriting entstanden ist. Dass diese neue Arbeitsweise dem Sextett gut getan hat, ist jedem Song auf „Whitechapel“ anzuhören. Was noch mit einem harmlosen Piano-Intro anfängt, verwandelt sich abrupt in ein intensives und feindseliges Musikerlebnis. Die zehn Tracks überragen mit einer perfekten Mischung aus schnellen und mitreißenden Parts, unbarmherzigen Groove und einer erdrückenden Brutalität. Aufgrund der Zusetzung unterschwelliger, ins Hirn setzender Melodien schaffen es WHITECHAPEL, eine durchgängige Dynamik zu erzeugen, welche den Hörer konstant beschäftigt und in seinen Bann zieht.
Das volle Potenzial der drei Saitenhexer wird dabei bis an letzte ausgeschöpft und begeistert genauso, wie die unvergleichliche Gesangsleistung von Sänger Phil Bozeman.
Dabei machen es WHITECHAPEL dem Hörer wirklich schwer, das modrige Haar in der Suppe zu finden. Denn das neue Album verbindet geschickt die Schwere und das Rohe des Vorgängers „A New Era Of Corruption“, wie auch das unbefangene Losgedresche von „This Is Exile“ zu einer Einheit.
Ausgestattet mit einer dicken Produktion von Mark Lewis (Deicide, Devildriver) legen WHITECHAPEL ein Album vor, an der sich die Zukunft der Extremen Metal Szene durchaus messen muss.
Trackliste:
1. Make It Bleed
2. Hate Creation
3. (Cult)uralist
4. I, Dementia
5. Section 8
6. Faces
7. Dead Silence
8. The Nigh Remains
9. Devoid
10. Possibilities Of An Impossible Existence